Wir retten die Bienen! Naturwerkstatt in der Outlaw-Kita Heerstraße
Fünf Monate lang haben sich die Kids der Berliner Outlaw-Kita Heerstraße intensiv mit der Welt der Bienen beschäftigt. Was anfänglich als kleine Reise begann, endete mit großen Engagement für die fleißigen Insekten. Seit März gibt es in der Kita eine Naturwerkstatt. "Zu diesem Zeitpunkt beobachtete ich im Garten, dass die Kinder sich für die Tierwelt an unseren Bäumen und Blumen interessierten", sagt Sozialpädagogin und Gruppenerzieherin Gina Goos. "Sie nannten die Tiere mal Bienen, mal Ameisen, mal Hummeln oder auch mal anders. Am nächsten Tag ist mir im Atelier aufgefallen, dass die Kinder anfingen sich über die Tiere zu unterhalten. Daraufhin entstand die Idee für das Bienenprojekt", erzählt Gina Goos weiter:
Zunächst organisierte Gina Goos eine Auswahl an Büchern, die sie den Kindern vorlas und mit ihnen besprach. Die Drei- bis Siebenjährigen waren gleich Feuer und Flamme und wollten mehr erfahren. "Angespornt durch das große Interesse suchte ich gemeinsam mit den Kindern im Internet nach weiteren Materialien", erinnert sich Gina Goos und lächelt: "Eine Auswahl war schnell getroffen. Zusammen mit einem Kind habe ich eine Modellbiene und verschiedene Kunstglasblöcke bestellt. Im Laufe der Zeit haben wir noch eine Drehscheibe aus Holz, auf der der Lebenszyklus einer Biene dargestellt ist, sowie eine echte Bienenwabe ausfindig gemacht."
Das Projekt wurde also immer größer. Der von März bis Juli angelegte Zeitraum ermöglichte eine stabile Gruppengröße von etwa 15 abwechselnd teilnehmenden Kindern. Sechs Mädchen und Jungen waren dabei besonders wissbegierig und entsprechend häufig dabei. Bei aller Neugier hatten die Kinder zunächst aber auch Respekt und manche sogar Angst vor den Bienen. Durch die teilweise realistischen Anschauungsobjekte – wie echte Bienen in Kunstharzblöcken – konnten die Kids ihre Ängste überwinden und beim spielerischen Erkunden die Bienen und ihre Lebensweise kennenlernen. Während des Freispiels malten die Kinder Bilder und bastelten Bienen. Die Kunstwerke wurden schließlich im Flur ausgestellt.
Gina Goos konnte den Kindern darüber hinaus vermitteln, wie wichtig die Bienen für die Natur sind und dass ihr Lebensraum leider seit Jahren bedroht ist. Also legte die Gruppe ein Insektenhotel an und erklärte die Wiese vor der Kita zur Bienenwiese. Ganz nach dem Motto "Wir retten die Bienen!" verteilten die Bienenforscher:innen zahlreiche Blumensamen auf der Wiese mit dem Ziel eine noch größere Blumenvielfalt für die Bienen zu schaffen und weitere Insekten anzulocken. Erzieherin Milena Devermann gestaltete ein großes Plakat, das die Gruppe mit den gebastelten Bienen verschönerte und in den Schaukasten vor der Kita aufhing. Jeder, der vorbeiläuft, erfährt so von dem Bienenprojekt und dem rettendem Engagement.
Gina Goos zieht ein positives Fazit: "Abschließend lässt sich sagen, dass dieses Projekt ein sehr gelungenes ist. Die Kinder haben einige Anregungen erhalten und viel Neues gelernt. Jetzt geht es auch darum, ihre Eltern zu motivieren." Zum Projekt-Finale schauten sie gemeinsam noch den Film "Tagebuch einer Biene", um das Projekt gebührend zu beenden.
