Foto (zugeschnitten): Pexels | Ayfer Belim

Ausflug mit der Straßenbahn! Outlaw-Kita Mittelbruchzeile rollend auf Schienen unterwegs

Nicht jede Stadt besitzt ein Straßenbahnliniennetz und auch in Berlin fährt das beliebte Schienenverkehrsmittel nur im vorwiegend östlichen Teil der Stadt. Da war die Vorfreude bei den acht Mädchen und vier Jungs der Reinickendorfer Outlaw-Kita Mittelbruchzeile besonders groß, als es vor ein paar Tagen mit der Straßenbahn vom Wedding zum Weißensee ging. In Begleitung von Sabine Franz und Sonja Weyh, Outlaw-Facherzieher:innen für Integration, schlenderten die Drei- bis Fünfjährigen erst einmal von der Kita aus zum U- Bahnhof Franz-Neumann-Platz. Nach diesem 11-Minütigen Fußmarsch fuhren sie mit der U-Bahn nach Wedding und stiegen bei der Haltestelle Osloer Straße in die Straßenbahn M13 – Endziel der Weißensee. Eine aufregende 20 Minuten-Fahrt startete hier – mitten durch die Stadt und das auf Schienen!
"Es war uns wichtig, dass die Kinder die Straßenbahn kennenlernen, weil die meisten noch nicht mit einer gefahren sind. Die Kinder genossen sitzend die Fahrt und die Aussicht sehr. Sie bestaunten die Umgebung mit den vielen Autos, Menschen und natürlich den Schienen", erzählt Sabine Franz und erinnert sich lächelnd: "Sie haben viele für uns selbstverständliche Dinge beobachtet und erfragt. Wie schnell die Straßenbahn fährt und wie viele Sitze sie bietet. Auch wurden wir kontrolliert und so wussten sie, dass man auch hier die Fahrt bezahlen muss." Ein Mädchen erkannte sogar auf dem Weg einen bestimmten Ort: "Hier arbeitet meine Mutter." Am Ziel angekommen spazierten sie fröhlich am Weißensee entlang. Unterwegs sahen sie im Johannesstift die Theaterprobe einer Schulklasse. Einige Minuten schauten sie zu und belohnten die Darbietung mit Applaus. Am See stärkten sie sich mit ihrem mitgebrachtem Proviant und beobachteten die Enten. Danach spielten einige der Kinder auf der Wiese, andere näherten sich den Enten.
Schließlich traten sie den Rückweg an. Nicht alle Kinder fanden einen Sitzplatz, aber ein Mädchen stellte fest, dass die Bereiche mit gepolsterten Flächen einen bestimmten Service anbieten: "Hier kann man sich ja anlehnen." Das Laufen zur Kita fiel ein paar Kindern schwer und sie waren froh diese schließlich zu erblicken. Dort erwartete die Ausflugstruppe als warmes Mittagessen eine leckere Kürbis-Suppe. Die Erzieher:innen lobten die Kinder für ihr Durchhaltevermögen bei dem vierstündigen Ausflug und auch dafür, dass sie so gut aufgepasst hatten. "Besonders war auch, dass unser Kind mit wesentlich erhöhten Förderbedarf keine Probleme mit dem Ortswechsel hatte, sich am See wohl fühlte, die Straßenbahnfahrt genoss und bei der Gruppe blieb", sagt Sabine Franz und erzählt weiter: "Schön und irgendwie auch typisch für eine Fahrt in den Berliner Öffis war auch, dass wir auf der Rückfahrt mit einer Frau ins Gespräch kamen, die Theaterstücke mit Kindern einstudiert. Da wir regelmäßig Theaterstücke mit den Vorschulkindern einstudieren, haben wir vereinbart, für einen Austausch in Kontakt zu bleiben."

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