Biene Maja und der Krachmacher: Theater von Kindern für Kinder der Outlaw-Kita Mittelbruchzeile

Gerade in diesen Zeiten sind Erinnerungen an gemeinsame Aktionen ein großer Schatz. Noch vor der Schließung feierten Mitte März die Kita-Kids der Berliner Outlaw-Kita Mittelbruchzeile die Premiere von "Biene Maja und der Krachmacher". Seit November 2019 probten 23 Kinder im Alter von Vier- bis Fünfjährigen das Theaterstück, das auch zwei Tänze beinhaltete.

12 Mädchen und 11 Jungen probten unter der Leitung von Sabine Franz, Outlaw-Facherzieherin für Integration und Heike Faltin, der Mutter ehemaliger Kita-Kinder der Einrichtung. Beide Frauen sind mittlerweile ein eingespieltes Team, denn sie realisieren schon seit Jahren gemeinsam die Theaterstücke der Kita. "Frau Faltin und ich sind sehr froh, dass unsere Arbeit und die Aufführung durch den Corona-Virus nicht unterbrochen oder abgesagt wurde", sagt Sabine Franz.

Die Kinder spielten Käfer, Ameisen, Bienen und Grashüpfer und es gab jeweils sieben Sprechrollen bei den jeweiligen Aufführungen. Der Krachmacher war dabei eine beliebte Rolle und wurde nach einander von den ältesten Kindern, die passenderweise Zwillinge sind, besetzt. Bei den Proben übten sich die Kinder in verschiedenen Rollen und sie bekamen ein Gefühl, was es heißt Theater zu spielen. So stellte ein Kind zufrieden mit einer Mondlaterne den Mond dar und freute sich einfach dabei zu sein. "Die Rollenverteilung ergab sich aus dem Mut, dem Interesse und dem Können der Kinder. Es bedeutete manchmal bei den Proben schon eine hohe Motivation die quirlige Gruppe um 14.00 Uhr zur Konzentration anzuhalten. Auch wenn sie nicht gerade eine Szene spielten, fielen uns Bewegungen ein, um sie mit einzubeziehen und die Konzentrationsspanne zu behalten", erzählt Sabine Franz.

Proben und Aufführung sind zweierlei Herausforderungen. So kämpften manche der jungen Schauspieler*innen sehr gegen ihr Lampenfieber an. Ein fünfjähriger Junge etwa, der seine Rolle als 'Willi' bei den Proben und der Generalprobe gern und aktiv gespielt hat, weinte als er sie bei der Aufführung besetzen sollte. "Ich tröstete ihn und der Junge von der ersten Aufführung sprang ein. Das Kind weinte auch, als er nach der Vorstellung seinen Eltern begegnete. Wir trösteten ihn gemeinsam", erinnert sich Sabine Franz.

Zwillingsbrüder, die wiederum im Kita-Alltag oft unkonzentriert wären, konnten sich aber auf die Rolle vom Krachmacher gut einstellen und stellten sich der Herausforderung und verpassten keinen Einsatz. "Einer der Zwillinge hatte etwas Angst, dass er es nicht schafft, aber die Kinder und wir bestärkten ihn gemeinsam. Wir klatschten und feuerten ihn an", sagt Sabine Franz. Ein anderes Kind, das sich sonst eher zurückzieht, spielte in der zweiten Vorstellung den Flip. Ein Junge wiederum, der nicht gerne tanzt, zeigte teilweise Freude an den Tänzen. Wer genauer hinsah oder hinhörte erkannte, dass er fast von jeder Sprechrolle den Text auswendig konnte. "Seine Oma war zur Aufführung gekommen und tanzte vergnügt mit. Die Familie kannte die Lieder und Tänze, weil sie schon den 'Biene Maja Park' in Polen besucht hat", erzählt Sabine Franz und erinnert sich auch an erschwerte aber vergnügliche Probenbedingungen aufgrund von Krankheit. So übernahm sie auch einmal die Rolle des Krachmachers und die eine schüchterne Maja-Darstellerin stellte am Ende fest: "Du warst aber ein großer Krachmacher."

Das Theater-Team bedankt sich bei den Kindern und ihren Eltern, die durch die Einhaltung der Termine und die Bereitstellung von Kleidung dazu beigetragen haben, dass sich die Kinder verwandeln konnten. Großer Dank auch dafür, dass fast alle Eltern sich die Zeit nahmen ihre Kinder bei der Aufführung zu bestaunen. Eine Familie richtete ihren Urlaub nach dem Termin der Aufführung aus. Ein Dank gilt auch dem Förderverein und der Kitaleitung, die das Team durch finanzielle Mittel unterstützte und diese für Kostüme, Dekoration und kleines Präsente für die Kinder genutzt hat. Den Kollege*innen der gelben Abteilung möchte Sabine Franz für den Rückhalt und der Auszubildenden Michaela Kalinowski für die Vertretung danken. Allen Kindern und Kolleg*innen ebenso ein großer Dank, die durch die Anfertigung unterschiedlichster Dekorationen das Bühnenbild vervollständigt haben. "Zuletzt, aber deswegen nicht minder, danke ich insbesondere Frau Faltin, die mich die ganze Zeit begleitet hat. Wie immer waren ihre Ideen für die Kostüme der Kinder gefragt und sie hatte die volle Verantwortung für den Text. Jedes Mal freuten sich die Kinder sie zu sehen!", sagt Sabine Franz.

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