Fachkräftemangel belastet Kitas in Bochum

Auch unsere Bochumer-Kitas sind von dem anhaltenden Fachkräftemangel und der aktuellen Krankheitswelle betroffen und stark belastet: „In unseren sieben Bochumer Kitas fehlen aktuell sechs bis sieben Fachkräfte. Heißt im Schnitt pro Kita mindestens eine Fachkraft. Darüber hinaus häufen sich die Langzeiterkrankungen unserer Kolleg:innen, welche ergänzt durch die aktuelle Infektionswelle und die spontanen Ausfälle durch schwangerschaftsbedingte Beschäftigungsverbote, enorm ins Gewicht fallen“, so Barbara Mag, Gesamtleitung Ruhrgebiet.

„Je nach Anzahl des fehlenden Personals ergreifen wir unterschiedliche Maßnahmen. Zum einen werden Gruppen zusammengelegt, zum anderen bitten wir Eltern zu prüfen, ob Kinder auch zu Hause betreut werden können. Weiter können die Betreuungszeiten gekürzt werden. Möglich ist auch die tageweise Schließung einzelner Betreuungsgruppen. Wir prüfen hier sorgfältig, welche Maßnahmen wir umsetzen können, um die Betreuung weitestgehend aufrecht zu erhalten – dennoch waren in den letzten Tagen immer wieder Einschränkungen notwendig.  Diese mussten wir zudem sehr kurzfristig umsetzen. Wir wissen, dass das für die Familien schwer zu planen ist. Alle Maßnahmen erfolgen immer in enger Abstimmung mit den Elternbeiräten unserer Kitas."

„Aufgrund des enormen Personalausfalls ist Outlaw als Träger angehalten, Betreuungszeiten zu kürzen. Außerdem ist Outlaw verpflichtet, laut § 47 SGB VIII, bei Unterschreitung der gesetzlich geforderten personellen Mindestbesetzung das jeweils zuständige Landesjugendamt bzw. die Kitaufsicht zu informieren“, so Ute Jansen, Geschäftsleitung Kita bei Outlaw.

Das Landesjugendamt bzw. die Kitaaufsicht gibt anschließend unterschiedliche Maßnahmen zum Schutz des Kindeswohls vor, an denen sich Outlaw orientieren muss:

  • Temporäre Reduzierung der Betreuungszeit 
  • Einschränkung der Öffnung- oder Betreuungszeiten
  • Gruppenschließung / Einrichtungsschließung

Für die Betreuung gilt für uns verbindlich der §28 KiBiz: „Während der Betreuungszeiten sollen den Gruppen regelmäßig zwei pädagogische Kräfte zugeordnet sein. Die Zahl der Kinder pro Gruppe und der Personaleinsatz haben sich an den Vorgaben der Anlage zu § 33 zu orientieren. Das bedeutet, dass sich die vorzuhaltenden Fach- und Ergänzungskraftstunden an der Gruppenstruktur (Anzahl U3/Ü3 und Verteilung 25, 23 und 45 Stunden Betreuung) bemessen. Je nachdem (bei vielen 35/45 Std. Plätzen) sind dann auch mehr als zwei Fachkräfte pro Gruppe erforderlich. Unsere Kitaleitungen müssen somit bei Personalausfall täglich neu berechnen, wie viele Personalstunden für die konkret an dem Tag anwesenden Kinder vorzuhalten sind. Zudem muss überprüft werden, ob das anwesende Personal eventuell noch ausreicht, um die Betreuung aufrecht zu erhalten“, erläutert Babara Mag die aktuelle Situation.

Ute Jansen ergänzt: „Die aktuelle Situation in unseren Einrichtungen führt zu erhöhten Belastungen und Krankheitsausfällen. Die körperlichen und seelischen Belastungen sind aufgrund der aktuellen Personalsituation enorm.“

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