Großer Erfolg für das Netzwerk Migrationsberatung: Kürzungen im Migrationsbereich verhindert

Manchmal lohnt es sich, zu kämpfen: Vor einiger Zeit machte die Nachricht die Runde, das Land Niedersachsen plane umfassende Kürzungen im Bereich der Migrationsberatung in den kommenden Jahren.

22 niedersächsische Organisationen und Verbände - darunter auch die Koordinierungsstelle Flüchtlingssozialarbeit von Outlaw in Osnabrück - haben sich daraufhin zusammengetan und forderten „Stärken statt streichen“ - statt zu kürzen, müsse der Etat aufgestockt werden!

Besonders durch die Pandemie sei der Bedarf an Hilfe und Beratung bei geflüchteten Menschen eher noch gestiegen. „Integration ist eine Daueraufgabe“, berichtet Gabi Gaschina, Bereichsleiterin bei Outlaw in Osnabrück. „Das Zusammenwachsen als Gesellschaft konnte sich während der Pandemie nicht weiterentwickeln. Hier waren und sind unsere Kolleg*innen in der Flüchtlingssozialarbeit sehr gefordert. Der Bedarf an Beratungsangeboten ist ungebrochen hoch.“

Auch in einer Protestaktion am 14. Oktober vor dem niedersächsischen Landtag forderten die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege sowie der Flüchtlingsrat Niedersachsen und andere Institutionen die weitere Finanzierung der Migrationsberatung – mit Erfolg!

Es ist gelungen, die geplanten Kürzungen zu verhindern. SPD und CDU haben insgesamt 7,3 Millionen Euro über die politische Liste zur Verfügung gestellt, sodass die Finanzierung in 2022 und voraussichtlich auch in weiten Teilen des Jahres 2023 erst einmal gesichert ist.

„Mit den Kürzungen wären die etablierten und hochprofessionellen Beratungsstrukturen, die in Niedersachsen über Jahre umsichtig aufgebaut wurden, eingerissen worden“, so Dr. Sascha Schießl vom Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. „Es ist ein gutes Zeichen, dass die Landesregierung erkannt hat, welche verheerenden Folgen diese Kürzungen gehabt hätten. Denn es bedarf gemeinsamer Arbeit und Anstrengungen, um allen Menschen eine menschenwürdige Existenz und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und dafür zu sorgen, dass niemand allein gelassen, ausgegrenzt und abgehängt wird und dass alle Menschen zu ihren Rechten kommen.“

 

Das Netzwerk der Migrationsberatung erhalten! Gemeinsame Pressemitteilung von Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. und kargah e.V. vom 8. September 2021

„Stärken statt streichen: Das Netzwerk der Migrationsberatung in Niedersachsen erhalten!“ Gemeinsame Stellungnahme vom 8. September 2021 (hier als PDF-Version)

Haushaltsplanungen 2022/23 im Bereich Migration. Beschluss der Kommission zu Fragen der Migration und Teilhabe beim Niedersächsischen Landtag vom 7. September 2021 (PDF)

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