Kita-Garten Hechtstraße: Praktische Lösung dank übergreifender Zusammenarbeit von HzE & Kita in Dresden

Seit Anfang November läuft die Umgestaltung des Außengeländes der Kita Hechtstraße – und zwar mit schwerem Gerät, viele Erde und einer ordentlichen Portion Engagement. Denn hier packt ein junger Mann aus der Outlaw-Wohngruppe AZWO in Dresden an. Unter der Anleitung des Pädagogen Christian Hönisch setzt der 18-Jährige um, was sonst in diesem Jahr nicht mehr machbar gewesen wäre: die Erneuerung eines Teils des Kita-Gartens.

„Die Herrichtung des Gartens ist zwingend noch in diesem Jahr nötig, auch aus Gründen der Gefahrenabwehr“, betont dazu Outlaw-Geschäftsleiter Dirk Luther. Zur Umsetzung hatte Outlaw als Träger der Kita Hechtstraße Fördermittel beantragt; per Zuwendungsbescheid hatte die Landeshauptstadt Dresden die dafür notwendigen finanziellen Mittel bewilligt. Aber was tun, wenn keine Firma übernehmen kann? „Da musste ganz praktisch eine Lösung her und ich begrüße das Konzept sehr, wenn wir trägerintern Ressourcen nutzen und übergreifend über unsere Arbeitsbereiche Projekte realisieren – natürlich mit viel persönlichem Engagement über den beruflichen Kontext hinaus.“

Auch Kita-Leiterin Christina Kabs freut sich über die ungewöhnliche Lösung und vor allem, dass es endlich losgeht. „Schon vor 2 Jahren erstellte eine Landschaftsplanerin ein Gesamtkonzept für das Außengelände, aber bisher konnte das nicht realisiert werden“, beschreibt die Kita-Leiterin, die jetzt täglich gemeinsam mit den Kindern die Fortschritte im Kita-Garten beobachten kann: „Für die Kids sind Bagger und Gabelstapler natürlich ein Highlight und sie verfolgen gespannt jede Bewegung der Maschinen. Und wir freuen uns, dass die notwendigen Arbeiten endlich durchgeführt werden“, so Christina Kabs, die die Daumen drückt, dass das Wetter noch eine Weile mitspielt.

Pädagogisches Handwerken – lebenspraktisches Lernen

Die Idee zur Umsetzung lieferte Christian Hönisch, der das Konzept „Pädagogisches Handwerken – lebenspraktisches Lernen“ entwickelte. Sein Ziel: Handwerkliche Kompetenzen und das Interesse an Aktivitäten in der Natur im pädagogischen Alltag integrieren. Die Idee entstand während seiner Zeit in der Kita Rehefelder Straße; hier setzte er verschiedenen praktische Projekten mit und für die Kinder, später auch im Rahmen von Elternarbeit um. Seit September 2021 arbeitet der Pädagoge im Springerpool für Outlaw und lernt so die verschiedenen Arbeitsfelder kennen. „Das hat mich dazu gebracht, mein Konzept auch übergreifend zu denken sowie Ideen zur Umsetzung und Arbeitsinhalten zu formulieren“, so der erfahrene Handwerker. Die Idee bekam viel positives Feedback und mit der Umgestaltung des Außengeländes der Kita Hechtstraße war ein erstes konkretes Projekt zur Umsetzung gefunden.

Großprojekt Kita-Garten Hechtstraße

Nach einem ersten Überblick vor Ort und natürlich Gesprächen mit der Kita-Leitung sowie enger Abstimmung mit der Landschaftsplanerin, stand der Plan: Gemeinsam mit einem Jugendlichen der WG AZWO, der im Rahmen der Betreuung Sozialstunden ableisten muss, kann der Kita-Garten auf Vordermann gebracht werden. „Dadurch erfährt der junge Mann nicht nur Unterstützung, sondern er ist Teil eines gemeinsamen Projektes und erhält so Motivation und auch positiven Zuspruch für sein Engagement. Das stärkt sein Vertrauen in seine Fähigkeiten“, betont Christian Hönisch und ergänzt: „Und er hatte total Lust auf dieses Projekt!“

Die pädagogische Begleitung erfolgt über den engen Austausch mit den Betreuer*innen der Wohngruppe – vor Ort übernimmt Christian Hönisch. Neben der praktischen Arbeit stehen grundlegende soziale Kompetenzen der Arbeitswelt auf der Tagesordnung:  Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, eigenverantwortliches Arbeiten und auch Ausdauer. „Unsere Vision ist, dass junge Menschen Spaß und Eigenantrieb bei der lebenspraktischen Arbeit entwickeln – und vielleicht legen wir sogar einen Grundstein für die spätere berufliche Entwicklung.“ Wenn alles klappt, soll das Außengelände Ende des Jahres fertiggestellt sein – wir werden berichten.

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