Konzentriert bei der Sache: Jugendliche des Jugendfreizeitzentrum üben sich als Kerzenzieher

Es gilt als Kunsthandwerk und war im Mittelalter ein angesehener Beruf: das Kerzen ziehen. Daran versuchten sich nun passend zur Jahreszeit sechs Jugendliche und junge Erwachsene des Outlaw-Jugendfreizeitzentrums in Kyritz (kurz: JFZ Kyritz).

"Der Herstellungsprozess wirkt auf den ersten Blick einfach", sagt Max Röhr, Mitarbeiter des JFZ Kyritz und führt weiter aus: "Aber es braucht eine hohe Konzentration, Ausdauer und Frustrationstoleranz um eine 'formschöne' Kerze zu ziehen. Ziel war es deshalb, über das Kerzenziehen diese genannten Fähigkeiten zu fördern."

Zum Einsatz kam nicht das damals übliche und teure Bienenwachs, sondern fertige Kerzen, die sie erst einmal in gesäuberten Konservendosen eingeschmolzen haben – eine kostenfreundliche Lösung und alte Reste werden auch verbraucht! "Das Wachs muss nur richtig flüssig sein, sonst kommen ganz andere nicht weiter beeinflussbare Ergebnisse heraus", erzählt Max Röhr.

Die 12- bis 24-Jährigen starteten unterschiedlich motiviert, manch einer sogar skeptisch: "Die haben es sich ja damals schwer gemacht. Man kann das Wachs doch einfach in eine Form gießen." Dass das aber nur halb so viel Spaß macht, haben sie dann bald gemerkt: Hoch konzentriert tauchten sie immer wieder den Kerzendocht in das flüssige Wachs, bis sich Wachs dran absetzte, ließen eine Schicht abkühlen und trocknen und tauchten die langsam sich formende Kerze immer wieder Schicht um Schicht ein.

Durch das Kerzenziehen in entspannter Atmosphäre konnten viele Gespräche geführt werden, wodurch sich die Teilnehmer*innen besser kennenlernen konnten. "Außerdem kann das Angebot auch als Raucherprävention gesehen werden, denn wer Kerzen zieht, kann nicht rauchen gehen", lacht Max Röhr.

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