Konzentrierte und rauchende Köpfe: Denksport und ein "brand"neues Kreativ-Angebot im "Jotti"

Dass Kinder und Jugendliche heutzutage zum Spielen nur am Handy festkleben, widerlegen aktuell die Kids des Outlaw-Jugendfreizeitzentrums Kyritz (kurz: JFZ Kyritz) – liebevoll von ihnen auch 'Jotti' genannt. "Vor allem wie es dazu kam, ist super", verrät Pauline Peglau, Outlaw-Sozialarbeiterin und Erzieherin am JFZ Kyritz. "Zwei 15- und 17-jährige Jungs haben hier vor einiger Zeit gespielt und unsere jüngeren Kids angesteckt. Seitdem wird hier täglich schachmatt gesetzt", erzählt Pauline Peglau weiter. Die 9- bis 13-jährigen Jungs bringen sich alles selbst bei. Sie kennen zwar nicht alle Begriffe und Namen der Figuren, so hat der König zum Beispiel einen 'Puschel' auf dem Kopf und versetzt ein Kind auch sonst ins Staunen: "Pauline, guck mal wie groß der König ist und wie klein seine Frau!" Doch sie sitzen und spielen täglich ruhig und konzentriert am Schachbrett. "Beeindruckend! Da haben sie  mir was voraus – ich kann es nicht", sagt Pauline Peglau lächelnd und bewundert: "Die Kids verlieren nicht die Lust. Im Leben hätte ich nicht gedacht, dass Schach mal aktuell wird, zumindest nicht hier im Jotti."

Den Eifer für einen weiteren Trend hat Pauline Peglau selbst entfacht: "Gemeinsam mit Michael Herbst von der Brandenburgischen Landjugend e.V. haben wir die Kids dazu gebracht etwas zu tun, was schon in meiner Kindheit total angesagt war – Brennbilder!" Dafür wurden die Brenner über das SRB (Sozialraumbudget) angeschafft, einer Kombi aus Geldern vom Landkreis und der Kommune. Die nagelneuen Geräte sind also nun jederzeit zum Einsatz griffbereit. Michael Herbst brachte einige zugeschnittene Bretter mit. Nach einer kurzen Einweisung und Erklärung in die Technik suchten sich die Kinder ihre Motive aus und zeichneten sie mit Bleistift aufs Blaupapier. Jetzt konnten sie loslegen: Brett, Blaupapier drauf, Brenner an und mit der Brennerspitze die Zeichnung entlang fahren - so wurde das Motiv aufs das Holz übertragen! Jetzt konnten sie direkt auf dem Brett weitermachen und der Zeichnung entlang 'brennen'. Vorsicht heiß! "Auch hier ist höchste Konzentration geboten, damit die Kids nicht ausrutschen und sich womöglich verletzen. Sie sind sehr vorsichtig mit den Brennern umgegangen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen und die Brennbilder sind sehr schnell als neues Kreativangebot angenommen worden", freut sich Pauline Peglau und bedankt sich herzlich auch beim Michael Herbst, dem Kooperationspartner der Aktion.

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