Stills aus dem Film "Partizipation im Kita-Alltag - ein Beispiel"von Julian van Dieken

"Partizipation im Kita-Alltag - ein Beispiel": Film mit Outlaw-Kita Wundtstraße veröffentlicht

Essenszeit in der Berliner Outlaw-Kita Wundtstraße. Ein Junge steht etwas unbeholfen neben einen von Kindern belegten Tisch. Ist er noch hungrig, obwohl er schon gegessen hat? Was ihn beschäftigt, ist im Film "Partizipation im Kita-Alltag - ein Beispiel" zu sehen – ein Film im Auftrag des Paritätischen Gesamtverbandes und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Zwei Tage im November filmte Julian van Dieken von der Hamburger Waterkant Academy die Kita-Kinder und das Team in Alltagssituationen unter dem Aspekt der Partizipation. "Anfangs waren die Kolleg*innen sehr aufgeregt, da es für viele ungewohnt und generell befremdlich ist, gefilmt zu werden", erzählt Kita-Leiterin Nadine Corenthy und führt weiter aus: "Durch die sehr offene, angenehme Art von Julian war er aber innerhalb kürzester Zeit für die Kinder und Kolleg*innen quasi 'unsichtbar'."

So konnte Julian van Dieken viele Momente einfangen, wie auch im vermeintlich "kleinen Rahmen" Beteiligung von Kindern in der Kita Wundtstraße stattfindet. Seit 2016 setzt das Kita-Team das inklusive Konzept der 'Offenen Arbeit' um – ein Konzept, das auf eine offene Gesellschaft zielt, an der alle teilhaben und sich einbringen können. Im Kita-Alltag bedeutet das die Erweiterung und Sicherung der Selbstbestimmungs- und Beteiligungsrechte für Kinder allen Alters und aller Voraussetzungen. Das betrifft auch die Ernährung und Essenswahl der Kinder – so ist das Kita-Restaurant mit der freigewählten Essenszeit Teil des Konzeptes.

"Wir möchten mit unserer Arbeit dazu beitragen, dass qualitätsvolle Arbeit in Kitas nicht nur im Verborgenen stattfindet, sondern auch gesehen wird. Die Öffentlichkeit bekommt oft nicht mit, wenn es Teams wie das der Kita Wundtstraße gibt, die sich auf besonders gelungene Art und Weise den Herausforderungen des Alltags stellen", sagt Julian van Dieken und erzählt weiter: "Das zu zeigen, muss aber ein gemeinsames Anliegen von Träger, Kita und Eltern sein. Mithilfe der Filme können wir dann ein Bild in den Köpfen erzeugen und eine Öffentlichkeit für solche Themen herstellen", sagt Julian van Dieken.

Nach Drehschluss schwang ein wenig Stolz bei allen Beteiligten mit, da die offene Arbeit kein leichter Weg und das Team allgemein vor viele Herausforderungen stellt ist. Umso größer war die Freude, dass ihre Einrichtung ausgewählt wurde. "Beeindruckend wie viele schöne und interessante Bildungsmomente eingefangen wurden, die im Alltag leider nicht immer alle gesehen werden können", sagt Anneke Heidbreder, die stellvertretende Kita-Leiterin. Das Kita-Leitungsteam bedankt sich bei allen Eltern, die die Einverständniserklärungen unterschrieben und damit das Projekt unterstützt haben.

Ein großer Dank gelte auch den Kolleg*innen "da sie selbstbewusst auf ihre Arbeit haben schauen lassen und sich gemeinsam mit auf den Weg gemacht haben, Kindern die Rahmenbedingungen zu bieten, um Partizipation im Alltag zu leben."

Der Film-Clip "Partizipation im Kita-Alltag - ein Beispiel" ist nun hier auf der Seite des Paritätischen Gesamtverbandes veröffentlicht.

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