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Selbstbewusster durchs Theaterspielen! Outlaw-Kita Mittelbruchzeile feiert Theater-Premiere

Theaterspiel von Kindern für Kinder! In der Reinickendorfer Outlaw-Kita Mittelbruchzeile hat das eine jahrelange Tradition – pandemiebedingt pausierte diese bis vor Kurzem. Endlich war es wieder soweit: Am 24. März feierten 10 Mädchen und 12 Jungen mit "Der Vogelhochzeit" eine neue Premiere. Seit November 2022 probten die Vier-bis Sechsjährigen jeden Mittwoch gemeinsam mit Sabine Franz, Outlaw-Facherzieherin für Integration und Sprache, und der ehemaligen Kita-Mutter Heike Faltin an dem Stück. Die Kinder spielten gleich zweimal auf der Aktionsfläche der gelben Abteilung vor einem begeistertem Publikum. Zahlreiche Eltern der kleinen Schauspieler:innen kamen, um dem Ereignis beizuwohnen. In der ersten Vorstellung konnten die Kleinsten und eine Gruppe der Ü3-Kinder zuschauen, in der zweiten Vorstellung die restlichen Ü3 Kinder.

"Für uns ist dieses Projekt sehr wichtig und wir freuen uns, dass wir es dieses Jahr wieder verwirklichen konnten. Wir entdecken immer neue Talente und alle Charaktere finden ihre Rollen", sagt Sabine Franz und erzählt weiter: "Beim Theaterspielen können die Kinder aus sich herauskommen, das Gemeinschaftsgefühl wird gestärkt und ihr Selbstbewusstsein entwickelt sich weiter. Es ist schön mit zu erleben wie sich die Kinder in dem Laufe der Proben verändern und mutiger werden."

Das Stück hatte acht Lieder, zu denen die Kinder pfiffen, sangen, stampften und tanzten. Umrahmt wurden die Aktionen durch kleinere Sprechrollen insbesondere der drei Hauptrollen Mutter, Vater und Kind, die doppelt besetzt waren. Die anderen Kinder nahmen in den Liedern Bezug auf die Kleinfamilie: Sie fütterten sie; erzählten, wie die Mutter das Ei brütet und stellten es an einem kleinen Plastik Ei dar. Für das klopfende Küken nahmen sie Holzbausteine, die sie leicht gegeneinander schlugen. "In der Generalprobe liefen einige Sachen schief – nicht nur die Kids sondern auch wir haben Abfolgen und Dinge vergessen. Aber so soll es ja auch bei der Generalprobe sein, denn bei den Aufführungen hat dann alles wunderbar ohne Pannen geklappt", lacht Sabine Franz.

Vor ein paar Herausforderungen stand die kleine Theatergruppe aber auch am großen Tag: Ein sechsjähriges Mädchen sollte in der zweiten Vorstellung das Kind spielen. In der Pause beim Kekse essen und Saft trinken bekam sie Bauchschmerzen. Sie wollte dennoch spielen, kurz vor ihrem Auftritt waren die Schmerzen zu stark und Sabine Franz brachte sie zu ihrer Mutter. Ein anderes Mädchen übernahm die Rolle ohne Probleme. "Viele Kinder sind über sich hinausgewachsen. Ein sechsjähriger Junge, der sich eher zurückhält, übernahm auch eine Sprechrolle. Er wurde aber leider krank und hat seinen Auftritt verpasst", erinnert sich Sabine Franz.

Zum Abschluss wurden die Kinder jeweils mit einem kleinen Geschenk belohnt – finanziert vom Kita-Förderverein: Ein Gruppenbild in Verkleidung mit einem allgemeinen Text und ein paar persönlichen Worten.
Sabine Franz zieht ein positives Fazit: "Das ganze Projekt war ein großer Erfolg und eine tolle Erfahrung für die Kinder. Einige Kinder bedankten sich noch nach Tagen für das Geschenk, fragten nach, wann wir wieder proben und sprachen immer wieder mit mir über das Stück. Am Montag nach den Aufführungen konnten die anwesenden Kinder in einem Gesprächskreis die Geschichte fast komplett nacherzählen und benannten die Schauspieler:innen von beiden Besetzungen korrekt.
Ich danke dem Kita-Leiter Cihan Uzundag und dem Kollegium, mir den Rücken freigehalten zu haben. Ein besonderer Dank geht dabei an die Kollegin Sylvia Voss, die sich sehr dafür eingesetzt hat, dass die Kinder besondere Kleidung mitgebracht haben und die Eltern zu den Vorstellungen eingeladen hat. Ein großer Dank gilt Heike Faltin, die sich, wie schon die Jahre zuvor, mit Kreativität, guter Laune und Optimismus an der Umsetzung von diesem Projekt beteiligt hat. Und natürlich danken wir auch dem kleinen wie großen Publikum, dass sie es zeitlich eingerichtet haben, den Erfolg zu betrachten."

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