Strategien für eine sichere Kita-Finanzierung: Outlaw und weitere Münsteraner Kitaträger im Austausch mit Ministerin Josefine Paul
Am vergangenen Montag trafen sich Vertreter:innen der Freien Wohlfahrtspflege und Träger von Kindertageseinrichtungen aus Münster mit Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, im Paritätischen Zentrum. Im Fokus der Gespräche stand der Versuch, Lösungsstrategien zur langfristigen und sicheren Finanzierung der Kindertageseinrichtungen zu finden, schreibt der Paritätische Nordrhein-Westfalen in einer Pressemitteilung.
Auch Tanja Köster, Outlaw-Fachgebietsleitung Kita am Standort Münster, war vor Ort.
„Es war ein offener und vertrauensvoller Austausch mit Frau Paul und wir freuen uns, dass sie diesem Termin zugestimmt hat“, betont sie und erklärt: „Als Schwerpunktthema haben wir die Unterfinanzierung der Kitas in den Blick genommen. Hier haben die Trägervertretungen konkrete Vorschläge für die Übergangszeit bis zur KiBiz-Revision 2026 vorgestellt. Denn es ist so: Die gesetzlich in § 39 Abs. 1 Nr.4 KiBiz festgelegte Verwaltungskostenpauschale von drei Prozent reicht nicht aus, um den tatsächlichen Verwaltungsaufwand der Träger zu decken. Ein realistischer Wert liegt durchschnittlich bei sechs Prozent. Das Defizit tragen die Träger. Das ist eine unhaltbare Situation. Wir benötigen hier dringend eine angepasste Übergangsregelung."
Der gemeinsame Austausch fand im Paritätischen Zentrum am Dahlweg statt, wo Julia Gakstatter vom Paritätischen NRW (Kreisgruppe Münster) die Teilnehmer:innen begrüßte. Ein zentrales Thema des Gesprächs war der Anteil an Eigenmittel, den die Träger aufbringen müssen, um eine Kita betreiben zu können. Viele Träger stellt die Refinanzierung der Eigenanteile vor eine kaum zu überwindende Herausforderung. Normann Stricker, Fröbel Bildung und Erziehung gGmbH, schilderte die derzeitige Situation in Münster. Die Stadt war kurzfristig eingesprungen und hatte nach intensiven Gesprächen mit Verwaltung und Politik zugesagt, einen großen Teil dieser Trägeranteile zu übernehmen. Doch bereits jetzt ist klar: Das reicht nicht aus. Um dauerhaft eine qualitativ gute und verlässliche frühkindliche Bildung zu gewährleisten, müssten die Eigenmittel der Träger vollständig von Land und Kommune übernommen werden.
Es wurde positiv angemerkt, dass das Land bereits finanzielle Unterstützung bereitgestellt hat. Durch Überbrückungsgelder und die Aufstockung des Budgets für Aus-, Um- und Erhaltungsmaßnahmen fließen rund 185 Millionen Euro in das System. Zudem werden die Pauschalen für Kindertageseinrichtungen zum Kindergartenjahr 2024/25 deutlich erhöht, heißt es in der Pressemitteilung. Dennoch berichten die Träger, dass das Geld nicht ausreicht, um die Trägervielfalt in Münster nachhaltig sicherzustellen.
Die Ministerin zeigte großes Interesse an den konkreten Beispielen, die die anwesenden Kita-Träger vorstellten. Sie ließ sich die aktuelle finanzielle Situation vor Ort erläutern und wies darauf hin, dass das Land bereits viel Geld in das System investiert. Sie bestätigte, dass die Themen Kita und Schule eine hohe Priorität in NRW haben und die Stabilisierung und Verlässlichkeit des Systems ein prioritäres Ziel darstelle. Leider gäbe es aber kaum finanzielle Spielräume.
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