Transparente Kommunikation & Offener Austausch: Zur aktuellen Situation der Outlaw-Kitas in Leipzig

Gestern fand erstmals ein digitaler Austausch mit allen Elternräten der Leipziger Outlaw-Kitas vor dem Hintergrund der aktuellen Situation rund um verkürzte Öffnungszeiten, Betreuungssicherheit und dem „eingeschränkten Regelbetrieb“ statt. Eingeladen hatten Kita-Bereichsleiter Bartosch Mielcarek und Outlaw-Geschäftsleiter Steffen Kröner gemeinsam mit Nora Schönberg, Fachberaterin und Qualitätsbeauftragte für die Leipziger Outlaw-Kitas. Außerdem nahmen Kita-Leiter:innen sowie Susanne Richter, Gewerkschaftssekretärin BV Leipzig der GEW Sachsen teil. Das Ziel war, transparent und offen über die aktuelle Situation in den Kitas aufzuklären, die Rolle von Outlaw als freiem Träger der Kinder- und Jugendhilfe zu erläutern und natürlich die Fragen der Elternvertreter:innen zu beantworten.

Hintergrund ist die aktuelle Omikron-Welle des Corona-Virus und die damit steigenden Quarantäne-Fälle, die auch in den Leipziger Outlaw-Kitas zu Einschränkungen aufgrund von Personalausfällen führt. Da die Einrichtungen entsprechend der aktuell gültigen Verordnungen des Freistaates Sachsen verpflichtet sind, den „eingeschränkten Regelbetrieb“ umzusetzen, kommt es vermehrt zur Verkürzung von Betreuungszeiten oder sogar Teil-Schließungen. (Vgl. Sächsische Schul- und Kita-Coronaverordnung vom 10. Dezember 2021, zuletzt geändert am 1. Februar 2022)

Das bedeutet aktuell: Die Kitas befinden sich weiterhin im eingeschränkten Regelbetrieb mit den Vorgaben, Kohorten (feste Gruppen) zu bilden und die Vermischung der Kinder und Mitarbeitenden zu vermeiden. Öffnungszeiten können reduziert werden. Ein hoher Personalausfall in einer Gruppe/Kohorte kann zur Einführung einer Notbetreuung für systemrelevante Berufe führen, wenn der Betreuungsschlüssel nicht gewährt werden kann.

„Deshalb sorgen sich viele Eltern zurecht, ob und wie die Betreuung ihrer Kinder in unseren Einrichtungen abgesichert wird. Uns erreichen dazu viele Nachfragen, die Familien sind frustriert und teilweise auch verzweifelt – deshalb wollten wir einen Ort zum offenen Austausch und Aufklärung schaffen“, so Bartosch Mielcarek. „Der Elternabend war sehr konstruktiv und wir konnten konkrete Vereinbarungen festhalten, darunter weitere Maßnahmen, um auf die aktuelle Situation aufmerksam zu machen.“

Ergebnisse sind u. a.: Bereitstellung von Informationen für Eltern bezüglich möglicher Ansprüche, wenn Kinder zu Hause betreut werden müssen, Elternengagement in Pandemiezeiten, Unterstützungsanfragen bei der Stadt Leipzig, Einbringen der Eltern in Stadtelternrat, Beteiligung an Initiativen und Petitionen (z. B. #coronakitas) sowie die Weitergabe der Vereinbarungen, um das Anliegen trägerübergreifend zu platzieren.

„Als Träger haben wir beim zuständigen Ministerium und auch in den Abstimmungsgremien der Stadt Leipzig bereits verschiedentlich darauf hingewiesen, dass die Personalausstattung in den Kitas für die Umsetzung der coronabedingten Betriebsbeschränkungen nicht ausreichend ist“, ergänzt dazu Steffen Kröner und unterstreicht: „Ohne die Solidarität vieler Familien gegenüber unserer Kitas, den dort beschäftigten Kolleg:innen und uns als Einrichtungsträger wäre es für uns in den letzten beiden Pandemiejahren eine noch größere Herausforderung gewesen, die zum Teil eingeschränkte Betreuung der Kinder zu gewährleisten. Dafür danken wir allen Familien herzlich!“

„Hilferuf“ des Elternrats der Kita Blumenstraße

Der „Hilferuf“ des Elternrats der Kita Blumestraße Ende Januar an Outlaw als Einrichtungsträger machte allerdings deutlich, dass das Verständnis und Entgegenkommen vieler Familien erschöpft ist: „Wir brauchen die Kita Blumenstraße als zuverlässige Partnerin, damit auch wir Eltern unserem Erziehungsauftrag gerecht werden können, um unseren Kindern die frühkindliche Bildung zuteilwerden zu lassen, um ihnen Chancengleichheit zu ermöglichen. Das schaffen wir nicht ohne die Einrichtung.“ Und weiter: Wir wissen, dass vor allem die politischen Entscheidungsträger dieses Dilemma mit verschulden und Sie als Träger aufgrund der politischen Vorgaben kaum Handlungsmöglichkeiten sehen, die auch finanziell abgesichert werden können. Das ist ein Zustand, der dringend verändert werden muss.“ Hier lesen Sie den Brief.

Um weiter im Austausch zu bleiben, ist ein weiteres Treffen mit den Elternratsvertretungen Anfang Mai 2022 geplant.

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