Unvergessliche Ferien: Kinder der HzE Querfurt im Freizeit- und Erholungspark Possen

Vom 27. bis 30. Juni 2024 fand innerhalb der Hilfen zur Erziehung (HzE) Querfurt am Standort Halle/Saalekreis eine besondere Ferienfahrt für die Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren statt. Dank der großzügigen Unterstützung durch den „Wir helfen e. V.“ fuhren die Kinder zusammen mit zwei pädagogischen Fachkräften in den „Freizeit- und Erholungspark Possen“ in Sondershausen. Dort übernachteten sie in zwei gemütlichen Bungalows, die idyllisch im Park, umgeben von Wald und nahe der Feuerstelle gelegen waren. Ziel der Reise war es, den Kindern neue soziale Kontakte zu ermöglichen und ihnen kulturelle Teilhabe zu bieten. In dieser Umgebung konnten sich die Kinder kennenlernen, gemeinsame Erlebnisse teilen und ihre sozialen Fähigkeiten erweitern.

Jedes Kind wurde zu Hause abgeholt. Die Zimmereinteilung verlief unkompliziert und bereits auf der Fahrt knüpfen die Kinder Kontakte – die meisten Kinder kannten sich nicht. Bei den Kennenlernspielen „Schoko oder Vanille“ und dem gegenseitigen Erstellen kleiner Steckbriefe, konnten sich die Kinder besser kennenlernen. Bei der gegenseitigen Vorstellung wuchsen auch schüchterne Kinder über sich hinaus und sprachen vor anderen, ihnen bis dahin fremden Kindern – auch zeigte sich erste Empathiefähigkeit, indem die Größeren begannen, den Kleineren zu helfen. Vor dem gemeinsamen Abendessen wurden die Regeln während der Fahrt besprochen und jedes Kind erhielt eine Aufgabe, welche ausgelost wurde – dieses System blieb die gesamte Zeit bestehen (Abwaschen, Tisch decken, kochen etc.). Alle Kinder erfüllten ihre Aufgaben zuverlässig, der Medienkonsum wurde durch die pädagogischen Fachkräfte und einen „handybeauftragten“ Jugendlichen deutlich eingeschränkt.

Die Tage verbrachten die Kinder und Jugendlichen größtenteils auf dem Gelände der Ferienanlage, wo auch ein Hüpfburgpark aufgebaut war. Durch die Hitze während der Zeit und dem unterschiedlichen Schwimmniveau der Kinder wurde zwar von einem Schwimmbadbesuch Abstand genommen, jedoch fand eine Wasserbomben- und Wasserpistolenschlacht statt. Die Kinder kommunizierten miteinander und lernten Rücksichtnahme, Abwarten und ein „Stop“ zu akzeptieren, wenn eine Auszeit benötigt wurde. Kurzerhand wurde die Hüpfburgrutsche zu einer Wasserrutsche und alle Kinder hatten großen Spaß. Für auftretende Konflikte und Aggressionspotentiale bekamen die Kinder ein Gefühl und schafften es, sich Unterstützung bei den Betreuer:innen zu suchen.

Bei einer gemeinsamen Schnipseljagd verdienten sich die Kinder und Jugendlichen ihren „Schatz“ durch das Lösen von Aufgaben und das Finden des Lösungswortes „Eisdiele“ – nur durch Zusammenarbeit und als Gruppe war dies möglich. Selbstständig beschäftigten sich die Jugendlichen ohne Handy und bauten beispielsweise einen Steinturm, welcher in Gemeinschaftsarbeit entstand.

Am letzten Tag fand ein Ausflug zum nahegelegenen Affenwald und der Sommerrodelbahn statt. Alle Kinder konnten die Affen hautnah erleben, anfassen und Fotos mit ihnen bekommen – das fanden alle toll. Auch auf die Sommerrodelbahn trauten sich die meisten Kinder – einige überwandten ihre Angst und gewannen dadurch viel Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit. Von einer zögerlichen Fahrt in Begleitung mit 10km/h den Berg hinab bis hin zu einer alleinigen Fahrt mit 50km/h steigerten sich einzelne Kinder.

Alle Kinder genossen die gemeinsamen Tage und die gemeinsamen Mahlzeiten, welche allesamt gemeinschaftlich vorbereitet wurden. Von der Zubereitung einer Pizza über das Kochen von Nudeln mit Tomatensoße und Jagdwurst bis hin zum gemeinsamen Grillen und Knüppelkuchen fertigen, wurden die Kinder in alle Vorbereitungen mit einbezogen. Das Herrichten der Feuerschale wurde von einem Jungen übernommen, der auch in der freiwilligen Feuerwehr aktiv ist – er war äußerst engagiert und wachte mit Adleraugen über das Feuer.

Insgesamt konnten die Kinder und Jugendlichen durch diese Fahrt wertvolle Erfahrungen sammeln, Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit stärken und erfahren, dass jeder ein wichtiger Teil von einer Gruppe ist. Die Kinder lernten, auch mit Anderen zurechtzukommen und wohlwollend in einer Gruppe zu agieren. Einzelne lernten Strategien zur Regulation von Frustrationen und Aggressionen, welche auch zu Hause angewandt werden können. Andere erfuhren Anerkennung und Wertschätzung für ihr Handeln und wuchsen dadurch über sich hinaus.

Vielen Dank an den„Wir helfen e. V.“, dass uns und insbesondere den Jugendlichen diese Fahrt ermöglicht wurde.

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