
Weniger Geld für Kinder- und Jugendarbeit in Dresden: Demo und Petition gegen Kürzungspläne 2025
Die Landeshauptstadt Dresden plant massive Kürzungen für das Haushaltsjahr 2025/26. Die Zuwendungen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, der mobilen Jugendarbeit und der Schulsozialarbeit sollen um ein Drittel gekürzt werden. Betroffen sind davon alle Projekte im Bereich der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, auch Schulsozialarbeit, Kinder- und Jugendhäuser sowie Projekte des Streetworks oder Anlaufstellen für Familien sowie alle Angebote, die von Zuwendungen abhängig sind.
In einer Vorab-Ankündigung informierte die Stadt die davon möglicherweise betroffenen Angebote - bei Outlaw erhielten das Team der Mobilen Arbeit Friedrichstadt (MAF) und das Stadtteilzentrum EMMERS einen sogenannten "blauen Brief". In dem wird beschrieben, dass aufgrund der aktuellen Haushaltssituation eine Förderung über den 31. März 2025 hinaus nicht gesichert ist.
"Wir sind erschüttert über die Art und Weise, wie Träger über potentielle Schließungen und Kürzungen für das kommende Jahr informiert wurden. Diese Kürzungspläne sind dramatisch und betreffen so viele wichtige Angebote im gesamten Stadtgebiet. Wir sehen, dass vor allem offene und präventive Angebote eingespart werden sollen. Viele kleine Träger werden diese dann nicht mehr aufrecht erhalten können" kritisiert Juliane Kemper, Gesamtleitung Standort Dresden und zeigt auf: "Die Folge wird sein, dass die Menschen, die wir in solchen Angeboten präventiv unterstützen, beraten und begleiten konnten, in andere Hilfe rutschen. Die Zahl der Hilfen zur Erziehung wird drastisch zunehmen - doch die vorhandenen Angebote werden nicht reichen. Ich rechne mit einem System-Kollaps."
Dieser Haushalt soll am 21. November beschlossen werden; vorab hat der Jugendhilfeausschuss am 7.11.24 die Möglichkeit, zu den geplanten Kürzungen der Verwaltung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe Stellung zu nehmen.
Bündnis gegen Kürzungen startet E-Petition
"Deshalb müssen wir jetzt gemeinsam aktiv werden und uns lautstark gegen diese dramatischen Kürzungspläne positionieren", ruft Juliane Kemper auf. Outlaw schließt sich dabei den verschiedene Initiativen, Gruppen und Einzelpersonen aus Dresden an, die das Bündnis gegen Kürzungen gegründet haben. Unter dem Titel "Kürzungen - nicht mit uns!" wurde eine Petition gegen die drohenden Einsparungen auf dem Petitionsportal der Stadt Dresden gestartet, die schon mehr als 5.800 Unterschriften hat. "Wir brauchen hier jede Stimme und freuen uns, wenn diese Petition breit geteilt wird", so Juliane Kemper, die darauf hinweist, dass neben diesen Kürzungen weitere Bereich betroffen sein können, die die Lebensqualität in der sächsischen Landeshauptstadt drastisch einschränken werden.
So zählt das Bündnis gegen Kürzungen auf der Petitionsseite auf, dass die Einsparungen:
- den öffentlichen Personennahverkehr ausdünnen,
- den Dresden-Pass und Sozialticket einstampfen
- die Gesundheit und Bildung gefährden
- Familien mit Kindern belasten (Kita-Gebühren),
- die Integration von Geflüchteten deutlich erschweren,
- kulturelle und sportliche Angebote verringern,
- Hilfen für Menschen mit Sucht- und Demenzerkrankungen einschränken,
- Kinder- und Jugendhilfe um ein Drittel kürzen,
- Gleichstellungsarbeit reduzieren,
- Frauen- und Gewaltschutzprojekte verringern,
- durch Privatisierungen, wie bei der Stadtreinigung, die Lebenshaltungskosten erhöhen
Protestaktion gegen Haushaltskürzungen am 21.11.2024
Das neu gegründete Bündnis ruft zudem zur Demonstration gegen die Kürzungsplänte vor dem Rathaus Dresden am 21.11.2024, ab 15 Uhr, auf. Wenn die Kürzungen im Stadtrat besprochen werden, sollen die Rät:innen genau wissen, wie viele Menschen nicht mit den Plänen einverstanden sind! Mehr Infos folgen in Kürze.
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