Kitaleitung Alexandra Bohnet und SPD-Abgeordnete Annika Klose

Wertschätzung für Fachkräfte und Einblicke in den Kita-Alltag: Bundestagsabgeordnete Annika Klose besucht Outlaw-Kita Am Nettelbeckplatz

Am 24.10.2024 durften wir die SPD-Bundestagsabgeordnete Annika Klose in unserer Outlaw-Kita Am Nettelbeckplatz willkommen heißen. Ihr Besuch zielte darauf ab, die Wertschätzung für unsere Mitarbeitenden zu betonen und Einblicke in den Kita-Alltag zu gewinnen. Während eines ausführlichen Rundgangs erhielt sie die Möglichkeit mit den pädagogischen Fachkräften vor Ort ins Gespräch zu kommen und zeigte großes Interesse an den täglichen Aufgaben. Gemeinsam mit unserer Kitaleitung Alexandra Bohnet sprach sie über aktuelle Herausforderungen wie den Personalmangel, die Kita-Finanzierung und die spezifischen Rahmenbedingungen im Kiez.

Folgen des Personalmangels und hoher Krankheitsstände

Im Fokus der Gespräche standen insbesondere der Personalmangel sowie die hohe Krankheitsquote in den Kitas. Laut Bertelsmann Stiftung fehlen 98.6000 Fachkräfte in deutschen Kindertagesstätten (vgl. Tagesschau, 2024). Zudem sind "dramatisch hohe Krankheitsausfällen“ beim bestehenden Kita-Personal festzustellen, das im Durchschnitt 30 Tage arbeitsunfähig ist – zehn Tage mehr als in anderen Berufsgruppen (vgl. Bertelsmann Stiftung, 2024).

Frau Klose erkundigte sich, inwiefern diese Situation auch in der Kita am Nettelbeckplatz zu spüren sei. Die Antwort zeigte sich während des Rundgangs: Im Bewegungsraum spielten und tobten zahlreiche Kinder, während der Ruheraum aufgrund von Personalausfällen geschlossen bleiben musste. Unsere Kitaleitung Alexandra Bohnet machte dabei auch auf den dringenden Bedarf an einem verbesserten Personalschlüssel zur Entlastung der Fachkräfte aufmerksam. An eine hochwertige frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung sei in vielen Einrichtungen in der aktuellen Situation kaum zu denken. Als möglichen Lösungsansatz sprach Frau Klose zudem den Quereinstieg in den Erzieher:innenberuf an und interessierte sich nach der ganz persönlichen Einschätzung unserer Kitaleitung.

Im Zusammenhang mit dem Personalmangel kam auch die Bedeutung der Wertschätzung unserer Fachkräfte zur Sprache. Nach Alexeandra Bohnet müsse diese neben einem starken Team auch durch die finanziellen Rahmenbedingungen unterstützt werden. Im Gespräch mit Annika Klose wurden dabei die unterschiedlichen Möglichkeiten bei freien und konfessionellen Trägern bzw. auch bei staatlichen und privaten Einrichtungen thematisiert. Dabei kam auch ein zentrales Anliegen der Berliner Outlaw-Mitarbeiter:innen auf: Die Hauptstadtzulage für Fachkräfte freier Träger, für die sich Outlaw aktiv einsetzt. (Mehr Infos zum Thema Hauptstadtzulage in unserem Blogbeitrag: Outlaw gGmbH: "Hauptstadtzulage für alle!" Outlaw-Kolleg:innen demonstrieren in Berlin für Gleichbehandlung.)

Finanzielle Rahmenbedingungen in Berliner Kindertagesstätten

Ein weiteres bedeutendes Thema waren die finanziellen Ressourcen der Berliner Kindertagesstätten, die beim Betreten des Kinderrestaurants insbesondere im Hinblick auf die ausgewogene Ernährung zur Sprache kamen. Frau Kloses Bewusstsein für diesen Punkt zeigte sich bereits darin, dass sie frisches Obst für die Kinder mitbrachte. Auch wir bei Outlaw legen großen Wert darauf, allen Kindern den Zugang zu gesunden Lebensmitteln zu ermöglichen und das unabhängig von den finanziellen Mitteln ihrer Eltern.

Kitaleiterin Alexandra Bohnet betont jedoch, dass dies häufig eine Frage der Prioritätensetzung im Budget sei: Ein ausgewogenes Frühstück für die Kinder erfordert oft Einsparungen an anderer Stelle. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass das Kita-Essen häufig in der Kritik steht (vgl. Berliner Morgenpost, 2024). Immer wieder wird eine Finanzierungslösung für eine gesunde und nachhaltige Kita-Verpflegung durch die Politik gefordert. In diesem Zusammenhang war der Austausch mit Frau Klose eine wertvolle Gelegenheit, dieses Thema direkt zu adressieren.

Das Thema der finanziellen Rahmenbedingungen spielte auch in anderen Kitaräumen während des Rundgangs eine wichtige Rolle und die Auswirkungen waren deutlich sichtbar. Viele der Spiel- und Klettergeräte wären ohne Fördermittel nicht realisierbar gewesen, erklärte Alexandra Bohnet. Die Beschaffung dieser zusätzlichen Angebote ist keine Selbstverständlichkeit und erfordert sowohl das Engagement der Kitaleitung als auch des Trägers. Bei Outlaw setzen wir uns aktiv dafür ein Fördergelder zu gewinnen und so den Kindern eine anregende Umgebung zu bieten, die über die Grundausstattung hinausgeht. Allerdings bringt dies erhebliche zeitliche und personelle Anforderungen mit sich. Frau Klose zeigte sich sehr offen für den Austausch zu den alltäglichen Herausforderungen durch die begrenzten finanziellen Mittel.

Einbindung der Kita Am Nettelbeckplatz im Kiez

Gerade in unserem Ortsteil Wedding haben nicht alle Kinder außerhalb der Kita Zugang zu vielfältigen Freizeitangeboten, was die Notwendigkeit einer angemessenen Ausstattung unserer Einrichtung besonders betont. Vor diesem Hintergrund war die Lage der Kita und deren Rahmenbedingungen ein weiteres Anliegen des Austausches zwischen der Bundestagsabgeordneten Annika Klose und der Kitaleitung Alexandra Bohnet.

Der Nettelbeckplatz ist ein stark frequentierter Ort mitten in der Stadt und bereichert den Kita-Alltag durch eine Vielfalt an kulturellen Hintergründen enorm. Auch in unseren Einrichtungen legen wir viel Wert darauf, dass wir die kulturelle Vielfalt in den Kita-Alltag miteinbeziehen. Einige unserer pädagogischen Fachkräfte besitzen dabei eine andere Erstsprache, was zu einem lebendigen und integrativen Miteinander führt.

Im Gespräch mit Frau Klose hob Alexandra Bohnet hervor, dass diese Vielfalt ein besonderes Bewusstsein erfordert. Nicht alle pädagogischen Fachkräfte finden die Sprachlichkeit im Berliner Bildungsprogramm leicht zugänglich. Um die pädagogische Umgebung ansprechend zu gestalten, ist es wichtig stets die spezifischen Rahmenbedingungen vor Ort zu berücksichtigen. Ein weiterer Aspekt ist dabei, dass die städtische Umgebung zwar Anbindungen zu zahlreichen Ausflugszielen ermöglicht, jedoch auch Herausforderungen mit sich bringt. Der öffentliche Nahverkehr ist für Lehrkräfte und Erzieher:innen in Berlin nicht kostenlos, was zusätzliche Überlegungen erfordert. Zudem verlangt die städtische Lage Maßnahmen zur Gewährleistung von Sauberkeit und Sicherheit. Frau Klose ist mit den Herausforderungen des Bezirks vertraut und interessiert an besseren Rahmenbedingungen für die Kindertagesstätten im Kiez.

Erfolgreicher Austausch für die frühkindliche Bildung in Berlin

Der Austausch mit Frau Klose war äußerst wertvoll. Sie hat bereits zu vielen Themen einen praxisnahen Bezug und großes Interesse an einem offenen Dialog signalisiert. Besonders schätzenswert ist, dass sie die Kindertagesstätte außerhalb der empfohlenen Aktionstage besucht hat und unseren Mitarbeitenden anbot, auch nach ihrem Besuch bei Anliegen den Austausch zu suchen.

Die Kitaleiterin der Kita am Nettelbeckplatz, Alexandra Bohnet, hebt hervor: „Das ist toll, wenn Politiker:innen sich ein Bild vor Ort machen. Für die Kolleg:innen ist es wichtig, auch Wertschätzung zu bekommen, gesehen zu werden. Wir danken Frau Klose für ihr Interesse an den Belangen unserer Kita und freuen uns sehr über diesen Austausch.“

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