Katja Hillenbrand, Jan Donhauser und Sabine Bibas (v.l.)

"Wo drückt der Schuh" – Bildungsbürgermeister zu Besuch in der Outlaw-Kita Rehefelder Straße

"Wo drückt der Schuh in der frühen Bildung?" Das wollte Jan Donhauser, Bildungsbürgermeister der Stadt Dresden, mit dem Team der Kita Rehefelder Straße diskutieren. Damit hielt er sein zur Kita-Preisübergabe im September 2020 gegebenes Versprechen, die Preisträger-Kita unter diesem Motto erneut zu besuchen. Das Treffen konnte nach langem Warten aufgrund der Schutzmaßnahmen bezüglich der Corona-Pandemie gemeinsam mit Sabine Bibas, Leiterin des Amtes für Kindertagesbetreuung in Dresden, am 30. Juni 2021 stattfinden. Neben dem Kita-Team sowie Leitungsteam Katja Hillenbrand und Susanne Luther war auch Kita-Bereichsleiterin Ulrike Herlt anwesend. Kita-Leiterin Katja Hillenbrand moderierte durch die Abendveranstaltung, die bei sommerlichen Temperaturen auf der Terrasse der Kita stattfand.

Nach der Begrüßung stellte Jan Donhauser sein Aufgabenfeld als Bildungsbürgermeister vor und welche Möglichkeiten und Grenzen des Handelns und Entscheidens damit verbunden sind. Im anschließenden Gespräch über das Thema Qualität in der frühen Bildung und dringend nötige Rahmenbedingungen kam das Kita-Team schnell auf den Punkt. Inhaltliche Schwerpunkte waren der im Vergleich zu anderen Bundesländern niedriger Personalschlüssel, die herausfordernden Arbeitsbedingungen in der Kita sowie die Qualität der Ausbildung.

Betreffs des Personalschlüssels benannte das Team zum Beispiel die herausfordernden Situationen für die Erwachsenen-Kind-Relation: Krankheit, Urlaub, Weiterbildungen und Vor- und Nachbereitungszeiten sind beim Personalschlüssel nicht oder unzureichend berücksichtigt. Dass der Personalschlüssel von den Betreuungsstunden abhängt, bringt außerdem die Eltern und die Kita in einen Konflikt. Daher sollten die Arbeitsstunden der Mitarbeitenden von den gebuchten Betreuungsstunden entkoppelt werden.

„Qualitätsentwicklung darf nicht nur zusätzlich oder nebenbei Platz haben, sondern muss in die Berechnung der Arbeitsstunden mit einfließen“, betonte dazu Susanne Luther.

Bezüglich der Arbeitsbedingungen sprachen die Pädagog*innen den dringend benötigten Schallschutz im ganzen Haus an sowie den Schutz vor Hitze durch Außenjalousien , dessen Umsetzung sich aufgrund erschwerter Rahmenbedingen und Hürden immer wieder verzögert. Jan Donhauser hörte den Ausführungen aufmerksam zu, machte sich selbst ein Bild von der Lage und versprach, diesbezüglich nachzuhaken.

Beim Thema Qualität der Ausbildung gehen Theorie und Praxis oft weit auseinander, weshalb eine engere Zusammenarbeit und die Wertschätzung der Vielzahl an pädagogischen Konzepten, einschließlich des Offenen Konzeptes, laut des Teams wünschenswert wären.

Das Interesse am Offenen Konzept und an dem Tagesablauf in der Kita konnte das Team der Rehefelder Straße beim Bildungsbürgermeister wecken: Jan Donhauser kündigte an, am 13. Oktober 2021 den Kita-Alltag einen ganzen Tag zu begleiten. Damit gibt er der Einrichtung und dem Team erneut die Gelegenheit, uns für eine gute Qualität in der frühen Bildung einzusetzen. Zum Abschluss überreichte das Team Jan Donhauser als Dank für den Austausch ein kleines Geschenk gespickt mit Forderungen und Wünschen für eine gute Qualität in der frühen Bildung für alle.

Abschließend hob Katja Hillenbrand hervor: "Wir geben alles, damit es den Kindern und Familien gut geht und kommen dabei immer öfter an unsere Grenzen. Daher erwarten wir, dass die Stadt auch alles gibt, um in Kitas bestmögliche Bedingungen zu schaffen. Wir wünschen uns, dass Politik der frühkindlichen Bildung einen sehr hohen Stellenwert bei ihren Entscheidungen einräumt, denn darauf baut alles spätere auf."

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