Ein Treffpunkt von und für Jugendliche: Outlaw begleitet neues Jugendcafé in Riesa

Entrümpeln, putzen, umbauen: Seit den Sommerferien 2020 arbeiten in Riesa Jugendliche gemeinsam mit vielen freiwilligen Helfer*innen in einer ehemaligen Kneipe, denn hier soll das neue Jugendcafé entstehen – geplant und umgesetzt von Kindern und Jugendlichen. Das Mitte 2020 neu gestartete Projekt ist ein Beispiel für beteiligungsorientierte Stadtentwicklung von und mit jungen Menschen. Im Oktober 2020 hat Outlaw die Trägerschaft des Projektes im Auftrag der Stadt Riesa übernommen und begleitet das Beteiligungsprojekt organisatorisch, koordinierend und beratend.  

„Das Ziel ist, gemeinsam mit Vertreter*innen der Stadtverwaltung Riesa Strukturen der Selbstverwaltung im Jugendcafé zu entwickeln und darüber hinaus Beteiligungsstrukturen innerhalb der Stadt zu festigen“, beschreibt Anja Müller von Outlaw, die in Riesa als Teamleiterin die beiden Outlaw-Einrichtungen Offenes Jugendhaus Riesa und Riemix leitet. „Wir sind seit Oktober an Bord und unterstützen die Jugendlichen vor Ort bei ihren Planungen und Umsetzungsideen sozialpädagogisch.“ Mit dem Projekt soll der Grundstein für eine gelingende Kinder- und Jugendbeteiligung innerhalb der Stadt Riesa geschaffen und die Region auch über die Zeit der Schule hinaus als Ort der Identifikation und Lebensmittelpunkt gefestigt werden. 

 

Dafür packt Felix Hiepler, neuer Outlaw-Projektmitarbeiter im Jugendcafé, auch selbst an und ist mittendrin bei allen Umbaumaßnahmen. „Seit Oktober treffen wir uns regelmäßig, sodass der Umbau zügig voranschreitet. Die Räumlichkeiten sind jetzt soweit vorbereitet, damit im Frühjahr 2021 die Arbeiten an einer Brandschutzdecke, der Elektrik sowie der barrierefreien Umgestaltung der Sanitäreinrichtungen losgehen können“, beschreibt der Projektmitarbeiter, der sich als Schnittstelle zwischen den Jugendlichen und den „Erwachsenen“ sieht. Denn das Besondere am Projekt für ihn ist: „Die Jugendlichen haben jede Menge eigene Ideen eingebracht und können in den Räumen schalten und walten, wie es ihnen beliebt. Jeder Schritt wird in einer Planungsrunde beraten und dann umgesetzt – ich unterstütze dann im Rahmen meiner Möglichkeiten und verschaffe den Jugendlichen Gehör, wenn es mal nicht weitergeht.“ 

Weitere Neuigkeiten zum Projekt gibts auch auf Instagram und Facebook.

Umgesetzt werden kann das Projekt dank der Förderung durch die Aktion Mensch, gemeinsam mit der Kreuzberger Kinderstiftung und unterstützt vom Förderfonds Demokratie sowie gefördert von der Deutschen Stiftung Engagement und Ehrenamt (IT-Ausstattung). Die Sparkasse Meißen beteiligt sich an der Ausstattung der Räumlichkeiten. Dazu kommen weitere lokale und auch private Unterstützer*innen, die das Projekt mit Spenden oder praktischer Hilfe unterstützen. So die DWK - Demografiewerkstatt Kommunen, die die Jugendlichen bei allen Arbeiten vor Ort mit Getränken versorgt oder die Firma ESF Elbe Stahlwerke Feralpi, die Arbeitsschuhe spendet. Auch Privatpersonen fördern das Projekt finanziell oder mit praktischer Hilfe sowie ihrem Netzwerk vor Ort.  

Hintergrund zum Projekt
Anfang des Jahres 2019 gründete sich in Riesa die AG Jugendcafé. Diese Arbeitsgemeinschaft hatte das Ziel, einen Anlaufpunkt für Jugendliche in der Innenstadt Riesas zu schaffen. Das erarbeitete Konzept wurde im Rahmen der City-Offensive Sachsen 2019 präsentiert, welche den Wettbewerb "Ab in die Mitte" ausschrieb. Der Wettbewerb suchte die beste Idee zur Belebung der Zentren sächsischer Städte. Das Projekt Jugendcafé setzte sich gegen zahlreiche weitere Mitbewerber*innen durch und erreichte im November 2019 den Ersten Platz. So stand einer Weiterverfolgung der Pläne nichts mehr im Wege und auch mit der ehemaligen Kneipe Rumpelkammer am Alexander-Puschkin-Platz in Riesa war eine geeignete Immobilie für das Vorhaben gefunden.

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