Erfolgreiche Einzelmaßnahme: Unterwegs von Hamm nach Emden mit dem “U”

Jeder Mensch ist individuell mit dem ganz eigenen Lebensweg und allen Herausforderungen, die auf darauf warten, bewältigt zu werden. Ganz besonders die Jugendlichen, die bereits mehrere Abbrüche in den Hilfen zur Erziehung hinter sich haben, benötigen eine Hilfe, die zu ihnen passt und die sie in ihrer Entwicklung unterstützt und voranbringt. 

Mit der Perspektive 59 in Hamm geht Outlaw neue Wege – mit einem Minimum an Regeln, verlässlichen Beziehungen und individuellen Maßnahmen. 

Nils Kempka, Pädagoge in der Einrichtung, ist in diesem Rahmen Ende Juli auf eine dreitägige Tour mit einem Jugendlichen von Hamm nach Emden gegangen.  

Für eine solche Maßnahme steht ein extra umgebautes Oldtimer-Fahrzeug zur Verfügung - das “U”, das vorher beim DRK Schleswig als Fernmeldekraftwagen im Einsatz war. Das Besondere: ganz bewusst wurde beim Umbau auf jegliche Technik, wie z. B. ein Navi, verzichtet. Alles ist auf Kooperation ausgelegt. Der Aufbau des Zeltes auf dem Dach, der Anschluss des Solarpanels für Strom, Frischwasser besorgen – die Reisenden müssen zusammenarbeiten. Hierdurch lernen die Jugendlichen, dass sie selbst etwas bewegen können und dass man im Team mehr schafft als allein. 

Auf der Reise nach Emden hatten die beiden viel Zeit, Gespräche zu führen und bewältigten die Herausforderung, nur mit Hilfe analoger Straßenkarten den Weg zu finden. Nach einer langen und bedingt durch die Hitze sehr schweißtreibenden Fahrt erreichten sie ihr Ziel und kühlten sich direkt im Freibad ab. Am Abend erkundeten sie den restlichen Teil von Emden mit den Fahrrad und stärkten sich mit einer Pizza.  

In der Nacht sowie am Folgetag regnete und gewitterte es sehr stark, doch das Fahrzeug bot einen trockenen Unterschlupf. Am letzten Tag ging es noch nach Wiesmoor auf einen kleinen Reiterhof. Nach einer weiteren kurzen und gesprächsreichen Nacht trat das Zweierteam die Heimreise in Richtung Hamm an.  

“Diese Reise war sowohl für den Jugendlichen als auch für mich ein Abenteuer, das wir nicht so schnell vergessen werden”, resümiert Nils Kempka. “Wir hatten viel Zeit, Gespräche zu führen und Perspektiven für den Jugendlichen zu erarbeiten.” 

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