Familien gut begleiten – Kita-Sozialarbeiterin Philine Honecker im Interview

Bereits Ende 2017 machte Outlaw in NRW die ersten Schritte, Kita-Sozialarbeit zu etablieren, in Leipzig und Berlin sogar noch früher. Seitdem konnten die Einrichtungen viele Erfahrungen sammeln – und merken, dass es sich lohnt, Familien bereits früh Beratungs- und Hilfsmöglichkeiten anzubieten. Sowohl für die Familien als auch für die Erzieher*innen in der Kita bietet die Sozialarbeit Entlastung. Philine Honecker ist seit Kurzem Kita-Sozialarbeiterin im Kreis Warendorf – in den Outlaw Kitas Grevener Damm und Bahnhofstraße in Ostbevern. Im Interview gibt sie einen Überblick über ihre Aufgaben und erklärt, warum Kita-Sozialarbeit so wichtig ist.  

Was ist deine Hauptaufgabe als Kita-Sozialarbeiterin?
Meine wichtigste Aufgabe ist es, Eltern unbürokratisch, flexibel und niedrigschwellig in herausfordernden Situationen zu begleiten, zu beraten und zu unterstützen. Herausfordernde Situationen reichen von Erziehungsfragen, über Antragstellungen bei Behörden, bis zu Fragen und Schwierigkeiten beim Übergang zwischen Kita und Grundschule. Durch eine intensive Vernetzung mit weiteren Institutionen in der Gemeinde Ostbevern bzw. im Kreis Warendorf können wir Familien bei Bedarf passgenau und schnell weitervermitteln. Eine weitere wichtige Aufgabe als Kita-Sozialarbeiterin ist es, pädagogische Fachkräfte in den Einrichtungen durch fachliche Beratung zu entlasten.  

Was gefällt dir besonders gut an deiner Arbeit?
An meiner Tätigkeit gefällt mir die Kombination aus Koordination, Verwaltung, Organisation und der direkten Arbeit mit den Teams und Familien in Form von Beratung, Begleitung und Unterstützung besonders gut. So gestaltet sich der Tagesablauf sehr abwechslungsreich.  

Kita-Sozialarbeit ist ein relativ neues Arbeitsfeld. Woran merkst du, dass dein Job wichtig für die Familien und auch für die Kita ist?
Wir beobachten in den Einrichtungen, dass Problemlagen in den Familien immer komplexer werden. Beschäftigungsverhältnisse werden unsicherer, Familien, in denen beide Elternteile voll erwerbstätig sind, nehmen zu. Wir beobachten, dass es Familien zunehmend schwerer fällt, den vielen unterschiedlichen Alltagsanforderungen gerecht zu werden. Außerdem stellen wir einen hohen Bedarf an Informations- und Beratungsangeboten fest. Den pädagogischen Fachkräften fehlt häufig die notwendige Zeit, diese Bedarfe zu stillen und die Familien eng zu begleiten, da auch die Anforderungen an sie stetig steigen. Die Kita-Sozialarbeit hat die Chance, diese Bedarfe der Familien aufzugreifen und entsprechend eng zu beraten, zu begleiten und zu unterstützen.

Was hat sich durch Corona verändert?
Aufgrund der Corona-Krise besuchen aktuell nur wenige Kinder unsere Einrichtungen. Um den Kontakt zu den Familien, deren Kinder momentan nicht in die Kita kommen, trotzdem ein Stück weit aufrechtzuerhalten, richten wir in Kürze eine Kita-Bücherei ein. Kinder und Familien können sich ganz bequem von zu Hause aus die Bücher aussuchen, die sie ausleihen möchten, kontaktlos bestellen und in den Einrichtungen abholen. Außerdem bieten wir eine Online-Beratung an, damit wir Familien auch und ganz besonders jetzt in der Krise gut begleiten und beraten können – der Bedarf wird durch Corona vermutlich nicht weniger. Unter der Mailadresse kitasozialarbeit.waf(at)outlaw-ggmbh.de können sich die Kita-Familien mit ihren Fragen an mich und meine Kolleginnen Susanne Tlolka und Verena Bitzer wenden. Wir nehmen dann Kontakt auf und schauen, wie wir unterstützen können.

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