Kinder- und Jugendarbeit unter Corona-Bedingungen: Unser Team der MAF in Dresden gibt Einblick in Offene Kinder- und Jugendarbeit

Einsamkeit bei Jugendlichen, Probleme beim Homeschooling und erhöhter Medienkonsum: Es gibt Auswirkungen der Corona-Pandemie, die einige Kinder und Jugendliche nun schon seit knapp zwei Jahren begleiten. Die Probleme stellen dabei nicht nur eine große Belastung dar, sondern werden leider oft in Diskussionen über Maßnahmen vernachlässigt. Um auch diese Themen in den Mittelpunkt zu rücken, bekamen unsere Pädagoginnen Larissa Schicke und Xenia Böhme von der Mobilen Jugendarbeit Friedrichstadt (MAF) der Outlaw gGmbH in Dresden Besuch von der Sächsischen Zeitung und gaben einen kleinen Einblick in ihre Arbeit und berichteten, wie sie Kinder und Jugendlichen im Corona-Alltag unterstützen. Der Artikel (im SZ Plus Abo) erschien am 8. Februar 2022 hier.

Die MAF arbeitet mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von sechs bis 27 Jahren. Von Freizeitaktivitäten wie Sportangeboten oder gemeinsamer Koch- und Backsessions über Hausaufgabenbetreuung bis hin zu Ausflügen und Ferienfahrten – an vier bis fünf Tagen pro Woche bietet das Team verschiedene Treffmöglichkeiten und Angebote an. Momentan dürfen auch alle Angebote unter Einhaltung der Corona-Regeln stattfinden.

Unterstützung beim Homeschooling
Das Thema Homeschooling stellt so einige Familien auf die Probe – den ein oder anderen Familien fehlt es schlichtweg an finanziellen Mitteln für eine geeignete technische Ausstattung. "Wir haben Familien, die fünf Kinder über ein Smartphone beschulen mussten und das ist natürlich schwierig. Wir bieten hier bei uns auch die Möglichkeit, Arbeitsblätter auszudrucken", erzählt Sozialpädagogin Larissa Schicke. Die Stadt Dresden hat aus diesem Grund über 4000 Notebooks angeschafft, um sie an einkommensschwächere Familien zu verleihen. Viele Kinder kommen zusätzlich dazu mit dem Lernstoff nicht immer hinterher, da auch hier leider die Eltern nicht immer unterstützen können. "Wir haben da versucht, uns selbst in die Fächer einzuarbeiten, um den Kindern so gut wie möglich helfen zu können bei den Aufgaben", so Sozialarbeiterin Xenia Böhme.

Einsamkeit und Medienkonsum
Soziale Kontakte sind eingeschränkt genauso wie Freizeitaktivitäten, da Kinos oder Sportstätte immer mal wieder schließen mussten. In vielen Familien müssen sich zudem Kinder und Jugendliche in kleinen Wohnungen ohne viel Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten bewegen. Viele nutzen daher digitale Medien, um aus dem Corona-Alltag zu entfliehen. "Das Konsumverhalten hat sich bei vielen sehr verändert und zum Teil verstärkt. Viele fliehen aus der Realität", beobachtet Larissa Schicke, während Xenia Böhme berichtet: "Einige von den Kindern, die zu uns kommen, müssen auch viel Verantwortung für ihre kleinen Geschwister übernehmen. Das ist schwer und überfordert sie manchmal.“ Unsere Sozialarbeiter:innen haben daher für unsere Kinder und Jugendlichen immer ein offenes Ohr und helfen bei allem weiter, was sie aktuell so beschäftigt, seien es Fragen rund um das Thema Sexualität, der Umgang mit Rassismus oder pandemiebedingte Probleme. 

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