Qualität sichern – Einschränkungen und Schließungen verhindern: Wir fordern zusätzliches Personal für die Einrichtungen der Kindertagesbetreuung in Sachsen!

Mit dieser Forderung wendet sich Outlaw in Sachsen an das Staatsministerium für Kultus und schickte vergangenen Freitag ein Schreiben direkt an Staatsminister Christian Piwarz. Ganz konkret geht es um dringend benötigtes zusätzliches Personal in den Einrichtungen der Kindertagesbetreuungen, um die Qualität der pädagogischen Arbeit, Betreuungssicherheit, Schutzmaßnahmen hinsichtlich des Pandemiegeschehens und Chancengleichheit für alle Kinder möglich zu machen!

Denn: Wir bewegen uns wieder auf das Winterhalbjahr und damit eine vierte Welle im zweiten Jahr der Pandemie zu. Wir müssen jetzt sicherstellen, dass der Betrieb der Einrichtungen der Kindertagesbetreuung durch zusätzlich bereitzustellendes Personal aufrechterhalten wird. Die Ziele sind klar: Wir müssen erneute Schließungen der Kitas sowie Einschränkungen der Öffnungszeiten oder Teilschließungen aufgrund von ausgefallenem und überlastetem Personal verhindern!

Als Träger unterstützen wir deshalb die Forderung, für die coronabedingten zusätzlichen Aufwendungen zusätzliches Personal zu finanzieren: damit sich die pädagogischen Fachkräfte wieder uneingeschränkt ihrer wichtigsten Kernaufgabe in Kitas und Horten zuwenden können und die Leitungskräfte in der Bewältigung der umfangreichen Verwaltungs-, Organisations- und Dokumentationspflichten Unterstützung erfahren! Aus unserer Sicht sind dazu zusätzliche Hilfs- und Assistenzkräfte in der Kindertagesbetreuung zur Unterstützung von Fachkräften sinnvoll – so, wie es in der Praxis bereits in anderen Bundesländern erprobt wird.

Unser aller Ziel sind faire Bildungschancen für alle Kinder! Dafür engagieren sich die Fach- und Leitungskräfte im pädagogischen Alltag ebenso, wie die Einrichtungsträger und die Mitarbeiter*innen und Verantwortlichen der Kommunen und des Freistaates.

Petition GEW "Mehr Personal für Kitas und Horte in Sachsen"

Aus diesem Grund unterstützen wir auch die Petition der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Sachsen an den Sächsischen Landtag für eine kindgerechte Personalausstattung in Kitas und Horten in Sachsen. Hier geht es direkt zur Petition. Denn: Laut der aktuellen Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung haben Kinder in Sachsen aufgrund der ungenügenden Personalausstattung in Kitas deutlich schlechtere Bildungschancen als in anderen Bundesländern (1). Aber nur mit mehr Personal kann eine qualitativ gute frühkindliche Bildung stattfinden und das vorhandene Personal gesundheitlich geschützt werden. 

(1) Vgl. Bertelsmann Stiftung, Länderreport Frühkindliche Bildungssysteme 2021, Sachsen.

Die bereits unter regulären Bedingungen unzureichenden Rahmenbedingungen werden durch die Corona-Pandemie seit nunmehr rund 20 Monaten weiter verschärft. Die Umsetzung der verschiedenen Coronaschutz-Verordnungen, die Entwicklung von Hygienekonzepten, Arbeitsschutzstandards, Testkonzepte, Maßnahmen der Kontakteindämmung und die damit verbundenen Belehrungs-, Informations- und Dokumentationspflichten sind ein dauerhafter, zusätzlicher und hoher zeitlicher Aufwand, den unsere Einrichtungen ohne zusätzliche personelle Ressourcen bewältigen müssen. Um die notwendigen Hygiene-, Schutz- und Kontakteindämmungsmaßnahmen umzusetzen, gehen wir auf Basis unserer Erfahrungen von einem zusätzlichen Zeitaufwand in Höhe von 20 bis 30% pro Einrichtung aus.

„Gleichzeitig wird deutlich, dass bei gut funktionierender Umsetzung von Hygiene- und Schutzmaßnahmen in der Einrichtung und bei besseren Personalressourcen in der Gruppe die pädagogische Arbeit stärker aufrechterhalten werden kann. Dies verweist darauf, dass eine gute Umsetzung von Schutzmaßnahmen den Einrichtungen die nötige Sicherheit gibt, dem anspruchsvollen Förderauftrag nachzukommen. Zu beachten ist jedoch, dass nur ein Teil der Kinder von der pädagogischen  Arbeit profitieren konnte, da seit Beginn der Coronapandemie teilweise  starke Schwankungen bei Betreuungskapazität und Inanspruchnahmequote zu beobachten waren.“ (2)

Der skizzierte hohe Aufwand schränkt daher nicht nur die Qualität der pädagogischen Arbeit ein, sondern führt auch zu einer chronischen Überlastung unserer Mitarbeiter*innen.

Hierauf hatten wir im Verbund mit anderen Trägern von Kindertageseinrichtungen in einem Schreiben an das SMK bereits im Mai 2020 ausführlich hingewiesen und die Auswirkungen der Überlastung des Personals auf die zu begleitenden Kinder beschrieben. Leider haben sich einige unserer Befürchtungen bestätigt. Insgesamt muss festgestellt werden, dass die in Sachsen seit Jahren erhobenen Forderungen nach einer schnelleren und nachhaltigen Verbesserung der Rahmenbedingungen der Kindertagesbetreuung durch die Corona-Krise noch einmal massiv an Dringlichkeit gewonnen haben.

Wir brauchen deshalb dringend zusätzliches Personal in den Einrichtungen der Kindertagesbetreuungen, um die Qualität der pädagogischen Arbeit, Betreuungssicherheit, Schutzmaßnahmen hinsichtlich des Pandemiegeschehens und Chancengleichheit für alle Kinder möglich zu machen!

(2) Vgl. Quartalsbericht der Corona-KiTa-Studie. 5. Quartalsbericht (III/2021) August 2021 Veröffentlicht am 13.09.2021, S. 19. (https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Projekte_RKI/KiTa-Studie-Berichte/KiTAStudie_QuartalIII_2021.pdf?__blob=publicationFile)

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