
Wenn Versprechen nicht gehalten werden: 4.000 Menschen demonstrieren gegen sächsische Bildungspolitik
Bildung am Limit: Mehr als 4.000 Menschen folgten dem Aufruf zur Bildungs-Demonstration gestern, 15. Mai 2025, in Dresden und protestieren gemeinsam gegen die bildungspolitischen Pläne des sächsischen Kultusministeriums. Darunter das im vergangenen Jahr beschlossene Kita-Moratorium, welches laut aktuellen Haushaltsentwurf nicht umgesetzt werden soll.
"Dafür hatten wir uns gemeinsam im Kita-Bündnis und der Kampagne "Starke Kitas für starke Kinder" stark gemacht - und deshalb stehen wir auch heute wieder hier gemeinsam auf der Straße", erklärt Nora Schönberg, Pädagogische Leitung Kita Sachsen für Outlaw. Zusammen mit vielen Kolleg:innen aus Outlaw-Kitas, unseren Bündnis-Partnern, darunter dem Graswurzelbündnis, Fröbel, der Kinderarche Sachsen und der Kindervereinigung Leipzig, folgte sie dem Aufruf der GEW. Sie betont: "Wir setzen uns weiter für die Verbesserung der Finanzierung der frühkindlichen Bildung in Sachsen ein. Denn immer noch werden Versprechen der Landesregierung nicht umgesetzt. Wir sind laut vor dem Kultusministerium, um an die Versprechen zu erinnern. Wir kämpfen weiter Seite an Seite und ich freue mich, dass es wieder gelungen ist, gemeinsam so viele engagierte Menschen zu mobilisieren. Wir stehen hier gemeinsam für die, deren Zukunft in unseren Händen liegt!"

Darum geht es: Kita-Moratorium Sachsen
Das Kita-Moratorium zieht eine wichtige Haltelinie, sodass gut ausgebildetes, qualifiziertes Personal im System bleiben kann. Es sah vor, die sinkende Kinderzahl als „demografische Rendite“ zu nutzen und den Landeszuschuss für die Träger der Kitas auf dem aktuellen Niveau zu halten. Auf diese Weise sollen Entlassungen von Fachkräften und ihre mögliche Abwanderung in andere Bundesländer vermieden werden. Damit verbessert sich die Betreuungsrelation automatisch, Kinder würden individuellere Begleitung und Förderung erleben und die Mitarbeitenden würden nachhaltig entlastet werden.
Im aktuellen Haushaltsentwurf wird aus dem klaren Bekenntnis zur Bildungsqualität reine Makulatur. Vorgesehen ist ab 1. August 2026 eine Verbesserung des Personalschlüssel von 1:5 auf 1:4,946 – viel zu wenig und auch noch ein Jahr zu spät.
Versprechen gebrochen
Im vergangenen Jahr haben sich tausende Familien, Fachkräfte und Trägervertreter:innen für besser Rahmenbedingungen und ein Kita-Moratorium in Sachsen stark gemacht. Dafür sammelte das sachsenweite Kita-Bündnis „Starke Kitas für starke Kinder“ über 37.000 Unterschriften. Unser gemeinsames Anliegen – gesicherte Investitionen in die frühkindliche Bildung – hatte den Sächsischen Landtag überzeugt. Koalitions- und fraktionsübergreifend stimmten die Landtagsabgeordneten für Stabilität und Kontinuität im sächsischen Kita-System.
Im aktuellen Haushaltsentwurf wird aus dem klaren Bekenntnis zur Bildungsqualität reine Makulatur. Deshalb haben wir Anfang des Jahres ein gemeinsames Forderungspapier mit unseren Bündnis-Partner:innen aufgesetzt. Schwerpunkte sind:
1. Die schnelle Umsetzung des Kita-Moratoriums
2. Stabile Investitionen in die frühe Bildung
3. Ein krisenfester Fachkraft-Kind-Schlüssel
Dafür wird sich Outlaw weiter als Mitglied des Graswurzelbündnis und im Rahmen der Kampagne "Starke Kitas für starke Kinder" in Sachsen einsetzen.


