Wir diskutieren mit! Team des Standorts Mageburg gestaltet Workshop an der Hochschule Magdeburg-Stendal

Unter dem Titel “Soziale Arbeit: Teil der Lösung oder Teil des Systems?” gestalteten unsere Kolleg:innen des Standorts Magdeburg am 21. April 2023 einen Workshop zur Lehr-Lern-Tagung an der Hochschule Magdeburg-Stendal für angehende Sozialarbeiter:innen. Im Fokus der Lehr-Lerntagung standen neue und alte Herausforderungen unter dem Motto „Soziale Arbeit in Widersprüchen: Challenge accepted?!“. Das Ziel war, Herausforderungen, die sich aus Widersprüchen für die Soziale Arbeit in Studium, Lehre und Praxis ergeben, sichtbar zu machen und mögliche Lösungsansätze zu diskutieren. Auf dem gesamten Campus gab es dazu an drei Tagen Veranstaltungen und Angebote.

Input und Gruppendiskussion zu kontroversen Thesen

Das Team um Gesamtleiterin Maria Schadewald, Sofie Schirrmacher, Pädagogische Mitarbeiterin im Fachbereich Schule und Bildung / Jugendsozialarbeit und Carsten Fenske, Pädagogischer Mitarbeiter im Bereich Berufsbildung / Eingliederung in Arbeit, bereitete für den Workshop einen Input vor, auf dessen Grundlage im Anschluss eine Gruppendiskussion mit den teilnehmenden Studierenden geführt wurde. "In unserem Workshop haben wir anhand des Titel diskussionswürdige Thesen aufgestellt und mit den Studierenden den Problemaufriss und Lösungssuche gewagt", beschreibt Maria Schadewald. Aus insgesamt neun Hauptthesen suchten die Studierenden folgende heraus:

  • Soziale Arbeit ist abhängig von Markt- und Wettbewerbsmechanismen sowie politischer Legitimation.
  • Soziale Arbeit agiert mit Mehrfachmandaten und gegensätzlichen Aufträgen in einem Einzelfall.
  • Soziale Arbeit wälzt Fehler des Systems auf das Individuum ab und überbrückt so systemische Fehler statt sie zu lösen.
  • Soziale Arbeit drängt das Individuum in einen Konflikt zwischen Selbstsorge und fremdbestimmten Selbstoptimierungszwang.

Theorie vs. Praxis - wie sieht die Arbeitswirklichkeit aus?

"Es ergab sich eine wirklich gute und ausgewogene Diskussion über die Arbeitswirklichkeit der Fachkräfte im Bereich der Sozialen Arbeit. Wir haben aber nicht nur die Probleme diskutiert, sondern auch nach Lösungen gesucht", berichtet Sofie Schirrmacher. Dabei ging es oft um Haltungen: die der Fachkräfte den jungen Menschen und ihren Familien gegenüber. Denen des Jugendhilfeträgers hinsichtlich ihrer Mitarbeiter:innen und ihrer unternehmerischen Ziele. Und die gegenseitige Haltung von Kostenträgern zu Hilfeträgern und umgekehrt.

"Einige Studierende konnten aus ihren Praktika bereits viele Beispiele mitbringen, in denen sie enttäuscht wurden von der beruflichen Wirklichkeit", ergänzt Carsten Fenske und betont gleichzeitigt: "Trotzdem und deswegen haben sie Lust an Mitwirkung und Veränderung."

"Wir als Vertreter:innen des Trägers Outlaw haben mitgenommen, dass wir auf der Suche nach guten Fachkräften frühzeitig und offen ins Gespräch mit dem Nachwuchs kommen müssen. Wir haben tolle angehende Sozialarbeiter:innen kennengelernt", nimmt Maria Schadewald als Erkenntnis aus den Gesprächen mit. "Wir haben spannende Diskussionen geführt, interessante Perspektiven eingenommen und vielfältige Einblicke gewonnen. Trotz aller Kontroverse war der Fokus aller Beteiligten klar: Soziale Arbeit mit Sinn, Lust und Verstand", zieht das Outlaw-Team ein durch und durch positives Fazit und hofft: "Dass wir einige unser Teilnehmer:innen wiedersehen, wenn sie mit frischem Abschluss auf Jobsuche gehen!"

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