Gelungenes Begegnungsfest in der Villa Barbarastraße: Jugendliche feiern mit Nachbarschaft das Frühlingsfest

Winter raus, Frühling rein: Am 21. März luden die jungen Bewohner der Outlaw-Inobhutnahmestelle in Dresden ihre Nachbarschaft in Pieschen ein, um sich kennenzulernen und den Frühling zu begrüßen. Mehr als 50 Anwohner:innen folgten der Einladung; mit dabei waren auch Juliane Kemper (Gesamtleitung) und Elke Wellemeyer (Fachgebietsleitung HzE) vom Standortleitungsteam Dresden, Gero Hoffmann vom Betriebsrat sowie interessierte Kolleg:innen weiterer Outlaw-Einrichtungen. Für das Fest hatten die 15- bis 17-jährigen unbegleiteten Geflüchteten aus verschiedenen Herkunftsländern nicht nur landesübliche Speisen vorbereitet, sondern auch Musik, Tanz sowie Angebote zum Ausprobieren. Und das kam gut an - es war ein rundum gelungenes erstes Begegnungsfest!

NOUROUZ - im Garten der Villa Barbarastraße

Nourouz ist das im persischen Raum bekannte Neujahrs- und Frühlingsfest. Das Neujahrs- oder Frühlingsfest ist eines der ältesten Feste der Welt und wird traditionell zum Frühlingsanfang in der Nacht vom 20. auf den 21. März gefeiert – dann, wenn Tag und Nacht exakt gleich lang sind. "Wir wollten in dem Zusammenhang nicht nur den Jugendlichen die traditionelle Feierlichkeit ermöglichen, sondern das Fest auch nutzen, uns in der Nachbarschaft bekanntzumachen, unsere Einrichtung vorzustellen und allen Interessierten Fragen zur unseren pädagogischen Arbeit beantworten“, beschreibt Linda Schröter vom Team der Inobhutnahmestelle.

Inobhutnahmestelle: Ankommen und Erstversorgung

Der Einladung folgten viele Familien mit Kindern aus der Nachbarschaft, um die 12 Bewohner, die als unbegleitete minderjährige Geflüchtete eine erste Unterkunft in Deutschland finden, kennenzulernen, mit ihnen zu feiern, zu essen und einen entspannten Nachmittag zu verbringen. „Mittlerweile leben 18 junge Menschen in den Wohnungen der Villa, denn dank der vorangeschrittenen Umbaumaßnahmen, konnten wir das Kontingent erhöhen“, erläutert Linda Schröter. Die Inobhutnahmestelle besteht bereits seit September 2022 – damals noch im Gästehaus der Handwerkskammer, und seit Dezember in der Barbarastraße. Das pädagogische Team bietet den geflüchteten Jugendlichen hier zunächst ein schützendes Dach, einen sicheren Ort, warme Bekleidung, regelmäßige Mahlzeiten sowie gesundheitliche Versorgung – eben einen Ort zum Ankommen (weitere Informationen gibt es hier). Nach der Erstversorgung und Betreuung werden sie entweder auf eine andere Kommune umverteilt, ziehen in stationäre Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe um oder können zu bereits in Deutschland lebenden Familienmitgliedern ziehen.

Damit die Jugendlichen sich in den Alltag einleben und die kulturellen Gegebenheiten kennenlernen können, geht die Versorgung in der Unterkunft weit über das „Nötigste“ hinaus. „Wir bieten wir neben regelmäßigem Deutsch- und Gesellschaftskundeunterricht auch noch weitere pädagogische Angebote, sowohl im kreativen Bereich, also mit Musik, Kunst und Literatur, als auch im aktiven Bereich“, ordnet Linda Schröter ein. Dazu zählen Sportangebote, wie Schwimmen, Klettern, Fußball, Volleyball, Tischtennis, Cricket oder Eislaufen, und auch begleitete Ausflüge in Museen, in die Stadt und die Region, zum Beispiel in die Sächsische Schweiz.

Sumo-Kampfarena, Zuckerwattemaschine und ganz viele Gespräche

Gemeinsam mit dem Team und dank der Hilfe der Praktikantin im Team, die aus Marokko stammt, bereiteten die Jugendlichen landesübliche Speisen vor, die sie zum Teil sogar selbst auf dem Grill verzehrfertig machten. Dazu gab es Getränke und als Highlight eine Zuckerwattemaschine, die für zuckersüß bunt gefärbte Gesichter der Nachbarskinder sorgte. Zur Unterhaltung gab es Musik und Tanz, eine Sumo-Kampfarena, Graffitileinwände und Schallplatten zum Selbstgestalten und Pedalos. Später beim Stockbrot über der Feuerschale gab es dann noch die Möglichkeit für Gespräche und Feedbacks. "Solche Feste könnt ihr gern häufiger machen, das bringt auch mal alle Nachbar:innen zusammen", freut sich unter anderem eine Anwohnerin. "Das war ein gelungenes Fest mit vielen strahlenden Gesichter und tanzenden Jugendlichen der Inobhutnahmestelle, die so einmal kurz vom Alltag abschalten konnten", zieht Linda Schröter gemeinsam mit dem Team der Inobhutnahmestelle ein positives Fazit.

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