„Ich dachte immer, mir geht´s schlecht…“ Projekt zur Selbstwahrnehmung der HzE jugendPLUSberuf Halle

Unter dem Projekt-Titel „Ich dachte immer mir geht´s schlecht…“ reisten Mitte Mai sechs Jugendliche aus stationären HzE Einrichtungen der Outlaw Kinder- und Jugendhilfe in Halle (Saale) nach Berlin. Das Ziel: Selbstewahrnehmung und Einschätzung der eigenen Lebenswelt, Berühungsängste abbauen und Reflexion des Erlebten für die individuelle Zukunftsplanung. Gemeinsam mit drei Mitarbeiter:innen der Einrichtung HzE jugendPLUSberuf / Team3 sprachen die Jugendlichen mit Straßenkünstler:innen und Obdachlosen auf den Staßen der Hauptstadt und setzten sich mit den verschiedenen Biografien auseinander. Möglich gemacht hat das Projekt die Förderung aus dem Bundesprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“.

„Uns ging es in erster Linie darum, dass die Jugendlichen über ihren Tellerand blicken und dabei auch Berührungsängste abbauen, vor allem beim Ansprechen von völlig fremden Personen“, berichtet Chris Gerdes, der die jungen Menschen gemeinsam mit seinen Kolleginnen Franziska Schwarz und Alexandra Borst begleitete. „Dabei standen Einfühlungsvermögen, Tolleranz und Respekt an oberster Stelle.  Die Jugendlichen bewiesen großen Mut und sind mit vielen Obdachlosen ins Gespräch gekommen – das war für uns alle eine wirklich wertvolle Erfahrung.“

 

Durch die Erlebnisse haben die Jugendlichen die Möglichkeit erhalten, ihre Erlebnisse, Schicksale und Lebenswege mit anderen ins Verältnis zu setzen und ihre eigene Biografie losgelöst und möglicherweise auch positiver zu betrachten. Deshalb auch der Projekt-Titel: „Ich dachte immer, mir geht’s schlecht..“ „Denn in der Reflexion mit anderen Lebensgeschichten bot sich die Möglichkeit, dass die Jugendlichen einordnen können, wo sie gerade stehen, wo sie sich in Zukunft sehen und welche Möglichkeiten ihnen im Rahmen der Jugendhilfe geboten werden“, so Alexandra Borst, die ergänzt: „Einige Geschichten haben die Jugendlichen sichtlich tief bewegt und wirklich zum Nachdenken angeregt.“

Im Rahmen des Projektes sollten die Jugendlichen von ihren Interviewpartner:innen ein Portraitfoto machen, um so nicht nur die Geschichte, sondern auch den Menschen und seine Erfahrungen nachhaltig in Erinnerung zu behalten. Ausgestellt werden sollen die Portraits zusammen mit den erfahrenen Biografien zeitnah in einem halleschen Jugendamt und ggf. sogar im Rathaus.

Natürlich gab es neben der „Projektarbeit“ auch einen Freizeitanteil und so erkundete die Projektgruppe Berlin kulinarisch und kulturell und machte zur Erinnerung an diesen besonderen Ausflug viele weitere Fotos.

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