„Neustart“ in Torgau mit Kindern und Jugendlichen: Mitentscheiden bei Projekten, Angeboten und Namensfindung

Was machst du gern? Wie alt bist du? Und: Wie soll der Jugendclub heißen? Zum „Neustart“ des Kinder- und Jugendclubs in Torgau-Nordwest am 29. September standen die Ideen und Wünsche der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund. Eingeladen hatte Isabell Röder, Leiterin der neuen Einrichtung der Outlaw Kinder- und Jugendhilfe, die seit Anfang September in den Containern im Finkenweg 2 den neuen Treff aufbaut. Mehr als 60 Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil kamen zum Eröffnungsfest und füllten emsig kleine Notizzettel aus, die das Team für die Umfrage vorbereitet hatte.

„Wir wollen die Kinder und Jugendlichen von Anfang an beteiligen und haben sie deshalb vor der offiziellen Eröffnung eingeladen“, beschreibt die 28-Jährige Erzieherin und betont: „So konnten die Kids und jungen Menschen erst einmal ganz in Ruhe ankommen, sich umschauen und vor allem auch mich kennenlernen.“ Darauf haben alle nur gewartet, denn seit der Übernahme der Einrichtung Anfang September die Rollladen oben waren, kamen Interessierte und fragten, wann es wieder los geht. „Dank der anonymen Umfrage wissen wir nun auch, dass die Kinder und Jugendlichen, die unser Angebot nutzen möchten, zwischen zwei und 21 Jahren alt sind. Sie suchen einen Ort zum Ankommen, zum Spielen oder um einfach zum Chillen. Und sie haben viele verschiedene Namensvorschläge gemacht – die sortieren wir noch“, beschreibt Isabell Röder.

Vor Ort konnten sich die kleinen und großen Besucher:innen kreativ an der Malstation austoben, draußen vor dem Treff auf der Rollenrutsche probieren und ihr Können auf der mobilen Skateranlage vom Offenen Jugendhaus Riesa zeigen. Da der Andrang so groß war, hatte Isabell Röder Unterstützung von Susan Baude von der Mobilen Jugendarbeit Torgau sowie von Praktikant:innen vom RIEMIX, dem Kinder- und Jugendhaus von Outlaw in Riesa.

Offizielle Eröffnung am 15. November 2023

„Wir starten hier nochmal ganz neu, das bedeutet auch mit leeren Räumen, ohne Programmpunkte und auch ohne Namen. Denn echte Teilhabe ist Teil unseres Konzepts für die Offene Kinder- und Jugendarbeit hier in Torgau“, erklärt Stephan Liebegall, Gesamtleiter vom Outlaw-Standort Landkreis Meißen und zuständig für die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) in Torgau. „Das bedeutet allerdings auch, dass wir Zeit brauchen, bis sich so nachhaltige Strukturen herausbilden können. Aus diesem Grund arbeitet der Treff auch eng mit der Mobile Kinder- und Jugendarbeit zusammen, die wir hier seit Sommer anbieten.“

Das Team weiß, welche Erwartungen viele Anwohner:innen des Stadtteils an den neu geöffneten Treff haben. „Doch Offene Kinder- und Jugendarbeit beruht immer auf Freiwilligkeit und das Zusammenleben in einem Viertel ist ein Gemeinschaftsprojekt, an dem sich alle beteiligen müssen. Der Jugendclub kann dabei nur ein Puzzleteil von vielen sein“, ordnet Stephan Liebegall ein. „Wir stehen natürlich immer für Gespräche zur Verfügung und laden in deshalb auch alle Interessierten herzlichen zur offiziellen Eröffnung am 15. November ein“, so der Gesamtleiter.

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