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Professionalisierung der Integrationsarbeit: Autismus-Fortbildung der Berliner Outlaw-Kitas

"In den Kitas ist das Thema Autismus zunehmend präsent, da immer größere Fallzahlen bemerkt werden. Herausfordernde Betreuungssituationen aufgrund besonderer Entwicklungsvoraussetzungen erfordern fachlich spezifisch geschulte Pädagog:innen", sagt Peggy Gierke, Koordinatorin für Integration der Kita Wundtstraße und der Kita Kaiser-Friedrich-Straße. Im Austausch untereinander und im Rahmen der Integrations-AGs stellten die Berliner Outlaw-Koordinator:innen für Integration den großen Bedarf einer Fortbildung zu dem Thema fest. Über den Kontakt zum AUTISMUS DEUTSCHLAND Landesverband Berlin e.V. veranstalteten sie folglich am 31. Mai 2022 in der Kita Heerstraße eine interne Outlaw-Fortbildung für die Berliner Kitas. Der Einladung folgten 14 Facherzieher:innen und Koordinator:innen für Integration aus den Kitas Alt Wittenau, Am Maselakepark, Am Nettelbeckplatz, Heerstraße, Kaiser-Friedrich-Straße, Mittelbruchzeile, Waldshuter Zeile und Wundtstraße.

Als Referentin führte Margit Allmeroth-Sonntag, Autismus-Therapeutin von Autismus Deutschland, durch die Fortbildung. Im frisch renovierten Team-Raum der Kita setzten sich die Teilnehmenden von 9.00 bis 16.30 Uhr mit unterschiedlichen Aspekten des Autismus auseinander. Nach der Einführung in die Thematik, ging es konkret um den Schwerpunkt Autismus und Kita: Welche Konsequenz hat die Aufnahme autistischer Kinder für die Kita? Welche Ansätze gibt es für die Begleitung und pädagogische Förderung für autistische und in ähnlicher Weise kommunikationsgestörter Kinder? Die Teilnehmenden lernten den TEACCH-Ansatz kennen, einen kommunikationsorientierten Ansatz zur Strukturierung des Raums, der Zeit und der Aktivitäten. Allgemein gelte als Zielsetzung ein Maximum an Selbständigkeit durch Strukturierung und Visualisierung. Abwechslungsreiche Methoden und der Einsatz von kurzen Videos dienten dabei zur Veranschaulichung. Margit Allmeroth-Sonntag zeigte außerdem Wahrnehmungsspiele zum Auseinandersetzen der autistischen Wahrnehmungsbesonderheit. Neben Tipps für die Gestaltung von Tages- und Wochenplänen für autistische Kinder stellte sie weiterführende Materialien, Literatur und Informationen mit allen Anlaufstellen und Kontaktempfehlungen zum Thema Autismus vor.
Peggy Gierke blickt äußerst zufrieden auf die Fortbildung: "Es gab durchweg sehr positive Rückmeldungen zum fachlichen Input und zur Referentin, die über einen reichen Erfahrungsschatz in der Arbeit mit autistischen Kindern und der Beratung von Erzieher:innen verfügt. Es war eine tolle Stimmung unter den Kolleg:innen, wir fühlen uns mit guten Ideen für eine bessere Praxisplanung gerüstet. Ich sehe in der Fortbildung einen wichtigen Schritt zur weiteren Professionalisierung der Integrationsarbeit."
Die Teilnehmenden danken der Referentin und dem Träger, der diesen Tag ermöglicht hat. Ein weiterer Dank gilt der Kita Heerstraße, den Erzieher:innen Katja und Gina für die Vorbereitung des Raumes sowie der Kita-Leitung für die Organisation des Mittagessens von dem Caterer Genussboten.

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