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Kindertagesbetreuung mit Omikron: Aktuelle Personalsituation in unseren Dresdner Kitas und Horten

Aktuell beschäftigt viele Familien, ob und wie die Kindertagesbetreuung in Kitas und Horten abgesichert wird, wenn es durch die Virus-Variante „Omikron“ zu ansteigenden Quarantäne-Fällen kommt. Deshalb bereiten sich die Teams in unseren Outlaw-Kitas und Horten in Dresden so gut es geht auf die sich aktuell und stetig ändernde Situation vor. Zuletzt erreichte uns eine Presseanfrage der Sächsischen Zeitung nach Notfallplänen und wie der „eingeschränkte Regelbetrieb“ aufrechterhalten werden kann.(SZ Plus).

Einen Einblick geben wir auch hier:

"Unser Ziel ist natürlich, die Betreuung aller Kinder und die Qualität der pädagogischen Arbeit sicherzustellen. Doch wir spüren täglich, wie wenig planbar das ist und wie sehr unser Gestaltungsspielraum von vielen verschiedenen und sich ständig ändernden Zusammenhängen betroffen ist", so Ulrike Herlt, Bereichsleiterin Kindertagesbetreuung bei Outlaw in Dresden: „Vor allem die kurzfristige Kommunikation der Eltern gestaltet sich dann schwierig und wir versuchen schnellstmöglich alle Eltern über sich ändernde Betreuungssituationen zu informieren.“

"Wir sind krisenerprobt und haben Notfallpläne – allerdings sind Krankheit und damit Personalausfall nicht planbar", erklärt dazu Sandra Anders, Leiterin des Horts der 147. Grundschule in Dresden. „Wir müssen jeweils auf die aktuelle Lage reagieren, diese können wir aber nicht vordenken. Je nach vorhandenem Personal müssen wir ständig neu planen und teilweise auch improvisieren – und das belastet uns alle wirklich sehr!“

Ab einer Ausfallquote von 30 Prozent sind die Teams an der Belastungsgrenze: „Wenn möglich bitten wir die Eltern, die Betreuungszeit nur im absolut notwenigen Umfang in Anspruch zu nehmen. Ist ein gewisser Personalschlüssel unterschritten, müssen wir komplett schließen“, beschreibt Sandra Anders ein mögliches Szenario. Um dann alle Eltern zu informieren, braucht es dafür allerdings auch Vorlauf und demzufolge vergeht mindestens ein, Tag, an dem wir nicht genug Personal haben, um alle Kinder zu betreuen.“ Eine Kürzung von Öffnungszeiten bringt im Hort keine Entlastung.

In einigen Kitas gibt es bereits verkürzte Öffnungszeiten: „Diese sind im eingeschränkten Regelbetrieb für unseren Dienstplan dringend notwendig. Anders kann der Betrieb in festen Gruppen und dezimierten Personal nicht aufrechterhalten werden“, beschreibt Margitta Melzer, Leiterin der Kita Limbacher Weg. Auch hier gilt: Sollten weit mehr als 30 Prozent der Mitarbeiter:innen ausfallen, muss die Einrichtung in den Notbetrieb übergehen und es können nur noch die Kinder von Eltern, die in Systemrelevanten Berufen tätig sind, betreut werden. „Die Schließung einzelner Gruppen wird bei Ausfall des dazugehörigen Personals notwendig, da eine Durchmischung weder sinnvoll noch gewollt ist“, erklärt die Kita-Leiterin und ergänzt: „Die Schließung der Kita setzt eine Durchseuchung aller Gruppen und des gesamten Personals voraus.

Der Personalschlüssel muss sich ändern

 "Personal vorzuhalten, ist kaum möglich – das ist aber nicht pandemiebedingt, sondern ein grundsätzliches Problem, auf das wir schon länger hinweisen", betont Outlaw-Geschäftsleiter Dirk Luther und fordert bereits seit längerem und gemeinsam mit allen Kolleg*innen in Dresden und auch Leipzig eine Anpassung des gesetzlich festgelegten Personalschlüssels.

Siehe hier: „Qualität sichern – Einschränkungen und Schließungen verhindern: Wir fordern zusätzliches Personal für die Einrichtungen der Kindertagesbetreuung in Sachsen!“

Und hier: „Wir brauchen einen besseren Personalschlüssel“

"Die Arbeitsbedingungen sind weder für unsere Beschäftigten gut, noch für die Kinder und deren Familien. Nicht erst seit Pandemiebeginn ist der Personalschlüssel unzureichend – aber er wird nun umso deutlicher sichtbar. Deshalb brauchen wir einen verbesserten Betreuungsschlüssel."

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